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Kommoden in den geringsten Hausern sind auf ver-
goldetem Grund mit bunten Blumen geziert; sogar die
einspännigen Kaleschen hochrot angestrichen, das
Schnitzwerk vergoldet, die Pferde davor mit gemachten
Blumen, hochroten Quasten und Rauschgold ausgeputzt.
Manche haben Federbüsche, andere sogar kleine Fähnchen
auf den Köpfen, die sich im Laufe nach jeder Be-
wegung drehen. Wir pflegen gewöhnlich die Lieb-
haberei zu bunten Farben barbarisch und geschmacklos
zu nennen: sie kann es auch auf gewisse Weise sein
und werden, allein unter einem recht heitern und blauen
Himmel ist eigentlich nichts bunt; denn nichts vermag
den Glanz der Sonne und ihren Widerschein im Meere
zu überstrahlen. Die lebhafteste Farbe wird durch das
gewaltige Licht gedämpft, und weil alle Farben, jedes
Grün der Biiume und Pflanzen, das gelbe, braune, rote
Erdreich in völliger Kraft auf das Auge wirken, so
treten dadurch selbst die farbigen Blumen und Kleider
in die allgemeine Harmonie. Die scharlachnen Westen
und Röcke der Weiber von Nettuno, mit breitem Gold
und Silber besetzt, die anderen farbigen National-
trachten, die gemalten Schiffe, alles scheint sich zu be-
eifern, unter dem Glanze des Himmels und des Meeres
einigermaßen sichtbar zu werden.
„Und wie sie leben, so begraben sie auch ihre
Toten; da stört kein schwarzer langsamer Zug die
Harmonie der lustigen Welt. Ich sah ein Kind zu
Grabe tragen. Ein rotsamtner grofser, mit Gold breit
gestickter Teppich überdeckte eine breite Bahre; dar-
auf stand ein geschnitztes, stark vergoldetes und ver-
silbertes Kästchen, worin das weifsgekleidete Tote mit
rosenfarbenen Bändern ganz überdeckt lag. Auf den