Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Dritter Theil)

Giulio 
Romano. 
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eine Stelle zu linden, als sie bis jetzt in den Lebensbeschrei- 
hungen des ausgezeichnetsten Schülers RafaePs unbeachtet 
geblieben.  
In verschiedenen Acteustücken, in den Uffici Tassi in 
S. Chiara und Bacchetti im Gampo Marzo in Rom befind- 
lich, wird der Vater des Giulio, Pietro Pippi und auch ein- 
mal Pietro de" Giannuzzi genannt. Sodann nennt er sich 
in seinem Testament Pietro de Pippo, das heisst des Fi- 
lippo Sohn, und nicht de" Pippis, und erfahren wir hierdurch 
den Taufnamen des Grossvaters von Giulio, während Gian- 
uuzzo als ihr Familienname erscheint, der aber selbst in 
Documenten, den Giulio betrelTend, nie gebraucht. werden 
ist; vielmehr scheint auch er sich Pippi genannt zu haben. 
Pietro Pippi war dreimal verheirathet. Der Name sei- 
ner ersten Frau ist unbekannt, die zweite hicss Antonina, 
die letzte Graziosa. ln der ersten Ehe erzeugte er zwei 
Söhne: Giambattista und unsern Giulio, und drei Töchter: 
Girolama, Laura und Silvia. Antonina gebar ihm Dome- 
nieo; Graziosa einen vierten Sohn, Namens Francesco. 
Gianibattista, der älteste der Brüder, verliess das vä- 
terliche Haus, nachdem er sich mit einer gewissen Virginia 
vermählt hatte, und erhielt, wie es scheint, den ihm zufol- 
lenden Theil des väterlichen Vermögens, da er in dem Te- 
stament des Vaters weder als Erbe noch als Legatar be- 
dacht wird. Seltsam ist es auch, dass er in den ihn be- 
trelYenden Papieren nie de' Pippi, sondern stets Giambattista 
del Corno genannt wird, mit Giulio jedoch in bestem Ver- 
nehmen blieb, wie wir dieses weiter unten ersehen werden. 
Nach dem im Februar 1521 vom Vater gemachten 
Testament wurden Giulio, Domenico und F ranceseo zu Er- 
ben, und Ersterer zum Vormund sämmtlicher Rinder einge- 
setzt. So befand sich dieser in noch sehr jugendlichem Alter 
plötzlich au der Spitze einer zahlreichen Familie, was ihm 
manche störenden bliilnvaltungen verursachen musste, denen 
er sich jedoch mit liebevoller Fürsorge unterzogen hat. 
Aus einem Briefe des Grafen "Baldassare Castiglione an 
den Cardinal Julius de" Medici ersaheu wir schon, welche 
Schritte Giulio gethan, um eine ihm Schuldige Summe von
	        
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