(liambattista
Caporali
Perugirl.
aus
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Über die noch erhaltenen Malereien, welche dem Blei-
ster Andrea di Luigi zuzuschreiben sind, berichteten wir
bereits ausführlich, fügen aber hier nur noch hinzu, dass
Pietro Bighetti in seiner „Descrizi0ne del Canlpidoglio",
fioma 1834, Vol. II, Tav. CCXLlll, eine Abbildung von
dem Madonnabild gegeben, welches sich in der Piapclle der
Conservatorcn in jenem Gebäude befindet.
Von einer andern Madonna "mit sitzendem Christkind,
welches Rosini in seiner „St0ria della pittura italiana" dem
Ingeguo zuschreibt, gibt derselbe eineAhbildung im viertenBand,
p. 63 jenes Werks, ohne jedoch dessen Aufbewahrungsort
anzugeben. Als eine irrige Angabe müssen wir die _des
Mezzanolte betrachten, wenn er das Frescobild einer thro-
nenden lllaria, von Heiligen umgeben, in einer Kapelle des
Klosters S. Pietro maggiore in Pcrugia, als ein Werk des
lngegno bezeichnet, denn dasselbe ist in einem von den
andern Bildern dieses Meisters sehr verschiedenen Styl be-
handelt und gehört vielmehr einem unbedeutenden Maler aus
der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts an.
XVIII.
Giambattista
Caporali
(INS
Perugicz.
Dieser llluler, der sich auch mit Architektur beschäf-
tigte, soll nach der Angabe des Mariotti in seinen „Lettere
Perugine" ums Jahr 1476 geboren worden Sein. Derselbe
Schriftsteller weiss mit Sicherheit keines seiner Gemälde
nachzuweisen und scheinen sie alle im Lauf der Zeiten zu
Grunde gegangen zu sein. Es ist daher jetzt nicht zu er-
mitteln, ob er, wie vermnthet wird, je der Schule des Pe-
rugino angehört hat, und erscheint dieses vielmehr sehr nwei-
felhaift, da das von ihm componirte Titelblatt zu seiner Uher-
setzung der fünf ersten Bücher des Vitruv vom Jahre 1536