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RüfnCPs
Tod
und
Testament.
Ciarlzi; sodann Maddarlenai, Tochter des verstorbenen Bat-
tista Ciarla und Frau des Francesco di Giovanltica von Ur-
bino, Costanza, Tochter des genannten Francesco, Lucia
Witwe, Tochter des verstorbenen Battisla Ciarla. Vertre-
ten wurden die Parteien durch drei Procuratoren, nämlich:
durch Livio Guidalotto, Sohn des Maestro Giulio, Arzt,
Cubiculario Leo's X., durch Francesco di Giovanluca
und durch Giovanni Battista dci Baldi, alle von Urbino.
Ihre Vollmachten waren in jener Stadt am 12. Nov. 1520
durch Matteo „del quondam Geri Ventura degli Accomandi
della Quadra del Vescovato" ausgefertigt worden. Der Ver-
gleich vom 19. December 1520 bestimmt die Summe von
1.000 Ducati d'oro in oro di camera, welche durch Filiplao
di Rodolli, florentiner Kaufmann in Rom, ausbezahlt und
unter die obigen Erben BafaePs vertheilt wurden. Zeugen
bei der Zahlung waren: Bernardo Bini, Hauifmzlnn aus Flo-
renz, Girolamo de' Staccoli von Urbino, (labriele ßluidalotto
und Fabriano dalP Aquilai, apostolischer Schreiber.
Durch dieses Docninent und durch die schon frühern
lllittheilungen über die Vertheilung der flinterlassenschaft
liafaeFs ergibt sich hierüber Folgendes:
Erstlich erhielten die Verwandten Rafaefs in Urbino
laut oben angegebenen Vergleichs die Summe von 1000 Gold-
dukaten in oro di camcra.
Sodann fiel das Vermögen des Giovanni Santi, Rafaefs
Vater, welches auf S60 Floren bestimmt worden, nach des-
sen testamentarischer Verfügung an die Bruderschaft von
S. Maria della Misericordia in Urbino 1).
Drittens verwendeten die Testamentsexecutoren 1000
Scudi zum Ankauf eines Hauses in der Strasse dei (loro-
nari, va in Panico und jetzt Plmmagine genannt, da Ra-
fael's Bildniss auf die Facade desselben gemalt wurde, um
aus den Renten Seelenmesseu für Rafael an dem von ihm
l) Nach den Mittheilungen von Pungileoni haben wir jedoch
41, S. 413 unsers Werks nachgewiesen, dass wegen verschiedener
Ansprüche und Legate die Briiderschaft aus dem Nachlasse des
Giovaluni Santi nur 355 Fluren erhalten hat.