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Die
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delle
tarlarughe
in
Rom.
des Agostino Chigi, an die eines verwundeten Hnabeix, von
einem Delphin getragen 1), an die Entwürfe zu Schüsseln-än-
dern für denselben Agostino Chigi, zu der Iiäiucherbüchse
für den Hönig Franz I. und zu der bledaille für den Grafen
Castiglione. Aber hier ist noch ein bisher unbeachtet
gebliebenes Werk zu eiwväillnen, wozu Rafael entweder das
Modell oder doch einen Entwurf gemacht hat. Es ist dieses
die in der Nähe des Ghetto in Rom atligestellte Fontana
delle tartarughe, oder der Schildkröten, welche, von sehr
origineller Anordnung und Schönheit, schon längst von allen
Hunstkennern ist bewundert n'en-den. Hier erheben sich aus
einem Wasserbecken zwei übereinanderstehende Schalen, an
deren untere vier nackte Jünglinge sich anlehnen und in
anmuthigster Bewegung mit erhobenem Arm jeder eine Schild-
kröte hält, welche Wasser aus der obern Schale schlürft,
während mit der andern Hand jeder Jüngling einen Delphin
fasst, der Wasser in muschelltirmige Behälter speit.
Als Meister dieses Springbrunnens wurde in den Be-
schreibungen Roms gewöhnlich Giaconio delta Porta ange-
geben; allein alle andern Brunnen, welche dieser Piüustlcr
für jene Stadt ausgeführt hat, sind so verschieden im Stvl
der Fonlana delle tartartig-he, dass schon aus diesem (lrunde
ihm dieselbe nicht darf zugeschrieben werden. Dagegen
stimmen die Jünglingsgestalten in Zeichnung des Körpers
und Bildung der Köpfe so sehr mit der ohencrwvühnten Sta-
que des Jonas überein, die ganze Anlage verrüth eine so
originelle Phantasie und feinen Sinn für Schönheit und Grazie,
dass wir dieses Werk nur von der Erfindung des grosge"
Urbinaten glauben können.
Nach einer Zeichnung' der Hauptgruppe von Ed. Steinle
hat Johann Zitek 1851 einen Hupferstieh in Querfnlio ge-
fertigt, welcher bei Artariai d; Co. in YVien erschienen ist.
1) Diese Marmorgruppe brachte der Earl of Bristol, Bischof
von Derry, nach Irland und befindet sich jetzt in der Sammlung zu
Dow-Hill.