Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Dritter Theil)

die Malereien in 
Über 
der 
rlella Segnatura. 
Stanze; 
a7 
Noch ist es unentschieden und dürfte es wol auch im- 
mer bleiben, 0b die Idee zu den Malereien, womit Rafael 
jenes Zimmer im Vaticail ausgeschmückt, von ihm selbst 
ausgegangen ist, oder 0b irgend ein Gelehrter am Hof des 
Papstes sie dem Künstler gegeben, gewissermassen vorge- 
schrieben hat. VVir bekennen uns zu der erstern Ansicht, 
indem Rafael nicht nur während der ersten Zeit seines 
Aufenthalts in Rom keiner seiner bis dahin gekannten ge- 
lehrten Freunde zur Seite stand, sodass er selbst we- 
gen verschiedener Personen, welche in sein Bild der Theo- 
logie anzubringen wären, sich brieflich an den Dichter Lo- 
dovico Ariosto gewendet, sondern noch weit mehr weil es 
dem hohen Genius des Künstlers, welcher von allen seinen 
Zeitgenossen den Namen des philosophischen erworben, weit 
entsprechender erscheint, dass er, wie in unsern Tagen 
Cornelius bei allen seinen umfassenden Werken, selbst die 
Idee dazu gehabt und dem Papste vorgelegt hat. 
 Übrigens waren in jenen Zeiten ähnliche Ideen schon 
Sßlt dem 14. Jahrhundert bei dem italienischen Volke ge- 
lüulig. Bereits in Boetius und Dante finden wir sie ange- 
deutet, besonders aber in den "Trionli" des Petrarca, wie 
namentlich im "Trionlb della Fama", Cap. 3, die ldee der Schule 
üchiamo la S. V. lui essere bravo giovane, et nel meöüeri 5110 
Funico in Italia, forse etiam in universo. Non possiamo piü 
strectamente raccomandarlo: lui S: di modo che colle buone parole 
et colla carezza, se li fanno, farä ogni cosa; bisogna monstrargli 
amore, et farli favore, et lui farä cose ehe si maraviglierä chi le 
vedrä. Signiücaxldo alla S. V. che ha principiato una Siflria Pi" 
il pubblico che sarä cosa admiranda, et cosi XII apostoli d! brücßla 
 ill V Vuno, che sarä opera egregia. Iterum B118 5- V- (luelo 
piü possiamo I0 raccmnandiamo. dieYXXVII NOVSIIIÜ- 1506- 
Michelagnxolo dicto viene in sulla. fede nostra. 
	        
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