die Malereien in
Über
der
rlella Segnatura.
Stanze;
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Noch ist es unentschieden und dürfte es wol auch im-
mer bleiben, 0b die Idee zu den Malereien, womit Rafael
jenes Zimmer im Vaticail ausgeschmückt, von ihm selbst
ausgegangen ist, oder 0b irgend ein Gelehrter am Hof des
Papstes sie dem Künstler gegeben, gewissermassen vorge-
schrieben hat. VVir bekennen uns zu der erstern Ansicht,
indem Rafael nicht nur während der ersten Zeit seines
Aufenthalts in Rom keiner seiner bis dahin gekannten ge-
lehrten Freunde zur Seite stand, sodass er selbst we-
gen verschiedener Personen, welche in sein Bild der Theo-
logie anzubringen wären, sich brieflich an den Dichter Lo-
dovico Ariosto gewendet, sondern noch weit mehr weil es
dem hohen Genius des Künstlers, welcher von allen seinen
Zeitgenossen den Namen des philosophischen erworben, weit
entsprechender erscheint, dass er, wie in unsern Tagen
Cornelius bei allen seinen umfassenden Werken, selbst die
Idee dazu gehabt und dem Papste vorgelegt hat.
Übrigens waren in jenen Zeiten ähnliche Ideen schon
Sßlt dem 14. Jahrhundert bei dem italienischen Volke ge-
lüulig. Bereits in Boetius und Dante finden wir sie ange-
deutet, besonders aber in den "Trionli" des Petrarca, wie
namentlich im "Trionlb della Fama", Cap. 3, die ldee der Schule
üchiamo la S. V. lui essere bravo giovane, et nel meöüeri 5110
Funico in Italia, forse etiam in universo. Non possiamo piü
strectamente raccomandarlo: lui S: di modo che colle buone parole
et colla carezza, se li fanno, farä ogni cosa; bisogna monstrargli
amore, et farli favore, et lui farä cose ehe si maraviglierä chi le
vedrä. Signiücaxldo alla S. V. che ha principiato una Siflria Pi"
il pubblico che sarä cosa admiranda, et cosi XII apostoli d! brücßla
ill V Vuno, che sarä opera egregia. Iterum B118 5- V- (luelo
piü possiamo I0 raccmnandiamo. dieYXXVII NOVSIIIÜ- 1506-
Michelagnxolo dicto viene in sulla. fede nostra.