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Nachträge
zum
Verzeiclnziss
Das Original dieser Zeichnung besitzt Hr. Professor Jansen
in Kopenhagen, ist von F. Penni und diente ihm zu dem
Bildchen, ehedem im Palast Borghese in Rom. fol.
b) Tanz von einer Bacchantin und zwei Faue
nen. Diese Zeichnung glaubt man nach einem antiken Vor-
bild und zwar von Giovanni da Udine ausgeführt. q. fol.
c) Tarquin und Lucretia. Sie, auf einem Bette
liegend, wird von ersterm bedroht. Auf gelblich Papier mit
der Feder gezeichnet und mit Weiss gehöht. -kl. fol. Die
Behandlungsweise und die Zeichnung, namentlich in den Bil-
idungen des weiblichen Körpers, weisen diese Composition
entschieden dem Giulio Romano zu.
d) Moses hält stehend die Gesetztafeln. Die
hiibsch behandelte Zeichnung ist jedoch'in der Composition
etwas nüchtern, so dass sie nur von einem der Schüler Ra-
fael's herrühren kann. In Braun schattirt, oben im Bogen, 8.
e) Maria im Schoos der h. Anna. Entwurf zu
einem Altarblatt. Unter einem Baldachin, von Engelknaben
gehalten, sitzt S. Anna und tiefer vor ihr Maria, welche das
stehende Christkind hält. Unten auf den Stufen sitzend
spielt ein bekleideter Knabe die Mandoline und zu den Sei-
ten stehen Johannes der Täufer und ein junger Heiliger.
Braun schattirt und mit Weiss gehöht. fol. Diese sehr
ausgeführte Zeichnung scheint von einem Nachfolger des Fm
Bartolomeo gefertigt.
f) Zwei sitzende Männer. Sie sitzen auf Bänken
gleich Zuhörern in einer Vorlesung. Rechts steht noch eine
Figur. Braun schattirt. kl. q. fol. Nach der Photographie
zu urtheilen, die jedoch sehr undeutlich gekommen ist, scheint
die Zeichnung vielmehr der Horentiner Schule anzugehören.
g) Ein nackter Mann, vom Rücken gesehen.
Schönes Studium nach der Natur, aber nicht fein genug in
der Zeichnung, um für eine Zeichnung RafaePs gelten zu
können. fol.
h) Ein nackter stehender Mann. Er hält etwas
in der linken Hand, was er betrachtet. Studium nach der
Natur, ist überarbeitet, scheint aber auch ursprünglich mit
keinem feinen Verständniss und des Rafael nicht würdig
behandelt. fol.
i) Drei Federskizzen. Es sind reiche Compositio-
nen auf einem Blatt Papier. Die dabei vorkommende Tracht
zeigt, dass diese Zeichnung einer spätem Zeit als der des
Rafael angehört.