der
Zeichnungen
Rafizefs.
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oben gesehen. Kreidezeichnung. fol. Hat. Nr. 702
u. 703.
686. Die Krönung des h. Nicolaus von Tolentino,
llüchtiger Entwurf in schwarzer Kreide zu dem Altar-
hlatt für die Augustinerkirche zu Citta di Castello.
In der Mitte steht auf dem überwiiltigten Satan der
heilige Einsiedler, in der einen Hand ein Kreuz, in der
andern ein Buch haltend; diese Figur ist nach einem
unbekleideten Modell gezeichnet. Über ihm schwebt
ein Cherubsköpfchen und weiter oben in einer Man-
dorla Gott Vater mit beiden Händen eine Krone
haltend; auch diese Figur, Kniestück, ist nach einem
Modell entworfen. Etwas tiefer zu den Seiten schwe-
ben in halben Figuren auf Wölkchen links die h. Jung-
frau, rechts der h. Angustinus, beide mit ihrer Rech-
ten eine Krone darreichend. Links unter der Maria,
zur Seite des Heiligen ist etwas kleiner ein stehender
und verehrender Engel angedeutet. Das Ganze um-
schliesst eine Architektur von zwei Pilastern, auf de-
nen ein Bogen ruht. Auf der Rückseite ist nochmals
grösser der Kopf des h. Nicolaus nach einem Klo-
stergeistlichen, ebenfalls in schwarzer Kreide gezeich-
net. Sodann befindet sich ohen noch eine Federzeich-
nung von vier Schwänen, zwei Gewandstudicn und
unten der Entwurf zu einer Säulenhalle mit Bogen und
Fenstern darüber, in der Art wie an den Palästen zu
Urbino und Gubhio. F olioblatt von um so höherm In-
teresse, als das Gemälde sich nicht mehr vorlindetl).
Kat. Nr. 737 u. 738.
687. S. Sebastian. Er hält den rechten Arm in die
1) Bei einem Brand in der Kirche wurde das Altarblatt in
seinem obern Theile beschädigt und l7Sr9lvon Papst Pius VI. um
1000 Scudi rnmani gekauft. Seines Zustandes wegen sägte man
den untern Theil als ein Bild für sich ab und zertheilte den obern
Tlxeil, so dass jede der drei Figuren ein bwnderes kleineres Ge-
mälde bildete, Im Palast des Papstes aufgestellt, sind diese Ta-
feln seit der Invasion der Franzosen daraus verschwunden und ist
jede Spur davon verloren gegangen.