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Nachträge
zum
V crzeiclnziss
geschändet, verlangte darauf von ihräzu wissen, wohin
sie ihr Geld und ihre Kostbarkeiten versteckt habe.
Timoklea, voll Begierde der Rache, bezeichnete ihm
einen im Garten entlegenen Brunnen, worin sie ihre
Schätze verborgen habe. Er ging hierauf allein mit
ihr hin und bückte si.ch in die Brunnenmünduixg, um
die Sache zu untersuchen. Diesen Augenblick benutzte
Timoklea, stiess ihn in den Brunnen und bedeckte ihn
mit Steinen. Unterdessen kamen Soldaten herbei, welche
sie banden und vor Alexander führten. Dieser, die
Klage anhörend, erkannte bald an dem Adel und dem
Muth der IThebanerin, dass sie eine edle Frau sein
müsse und fragte sie um ihre Herkunft, worauf sie
antwortete: „Ich bin die Schwester des Theagenos,
welcher gegen Philipp für die Freiheit Griechenlands
stritt. ln der Schlacht von Chäronca, wo er anfiihrte,
kam er ums Lehen._ Alexander, voll Bewunderung'
über die hochhcrzige Antwort der Timoklea, gab ihr
und ihren Kindern die Freiheit.
In der Zeichnung kniet sie vor Alexander, der links
sitzt. Rechts wird der verwundete Hauptmann ver-
bunden. In Allem sind es 14 unbekleidete Figuren,
meisterlich mit der Feder entworfen und aus RafaeVs
späterer Zeit. qu. fol. Aus der Sammlung Lawrenec
und König der Niederlande. Eine Copie davon befand
sich im Nachlass des Bildhauers Banks.
604. Der Kopf eines Hin des. Es ist ein Studium nach
der Natur zu dem Jcsuskinde im kleinen Madonncn-
bilde bei Lord COWpei' in Pansangcr bei Hertford.
Auf grau grundirtes Papier mit Silberstift gezeichnet.
Kleines Blatt. Aus den Sammlungen Antaldo Antaldi,
Woodburn und J. D. Passavant.
In
der
Sammlung
des Professors
in Dresden.
August
Grahl
605. Venus
zu dem
in
bei
einer Nische stehend. Sie neigt sich
ihr stehenden Amor. Meisterlich in schwar-