Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Dritter Theil)

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fügt derselben auch einen Umriss nach dem Frescobilde der 
Madonna im väterlichen Hause zu Urbino bei, von welchem 
Wir während unsers Aufenthalts in Urbino gleichfalls eine 
noch ansgeführtere Zeichnung gemacht und hier als Titel- 
bild einen liniferstich danach wehen, der den Verehrer-n 
RafaePs um slo willkommener (erscheinen dürfte, als die 
höchst individuellen Züge der Maria mit der ungewöhnlichen 
Darstellung eines schlafenden Christkindes mit Recht ver- 
muthen lassen, dass Giovanni in diesem Bilde die Züge sei- 
ner geliebten Gattin lilagia und ihres Söhnchens Ra- 
fael verewigt hat. 
Zur nähern Iienntniss der Darstellungsweise nnsers Mei- 
sters folgt hier noch ein Umriss nach dessen Altarblatt in 
der Hospitalkirche S. Croce zu Fano mit der Inschrift: 
IOHANNES. SANTIS. Viißl. F. und von dem wir aus- 
führlich l, S. 15 berichtet haben. Von einem andern 
Altarblatt des Giovanni Santi zu Fano, in der Kirche 
S. lilaria nuova, einen Besuch der Maria bei Elisabeth dar- 
stellend, gibt Rosini in seiner "Storia della pittura italiana", 
Tav. CCVI, eine Abbildung- Es ist ein Jugendwerk des 
bleisters, dessen in unserm Werke, I, S. 15, gleichfalls 
gedacht ist. 
Noch haben wir hier eine Berichtigung itber ein Ge- 
mälde im Berliner biuseum, welches die falsche Inschrift: 
I0. SANCTVS. VIiBI. P. getragen hat, mitzutheileil. Das- 
selbe stellt die h. Jungfrau mit zwei Knaben und den bei- 
den Aposteln Jacobus niajor und minor zu den Seiten dar. 
Bei einer Untersuchung erwies sich die Inschrift als apo- 
kryph und ist entfernt worden; das schöne Bild selbst ist 
ein Werk des Timoteo Viti und darf der eine der Knaben, 
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als ein Söhnlein des Timoteo Viti betrachtet werden. Eine 
Abbildung des ganzen Gemäldes gibt Rosini auf Tav. LX 
Seines" oben erwähnten Werks. 
Uber die Reimchronik des Giovanni Santi, Welche die 
Thaten des Herzogs Federico von Urbino verherrlicht, ist 
noch mitzntheilen, dass Herr Dennistoun bei sorgfältiger
	        
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