Hafiurßs
(architektonischen
13112712 an.
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Der obere oder (lritte Stock über dem stark vorspringenden
llauptgesimse des zweiten Stockwerks ist einfacher und
llacher gehalten.
Noch ist hier anzugeben, dass zuweilen auch Giulio
Romano als Architekt dieses Hauses ist genannt worden,
und Sandrart, der in seiner „Akademie" auf Taf. XXXX
eine Abbildung des damals Hrn. Joseph Costa gehörigen
Hauses gibt, schreibt den Plan dem Baldassare Prruzzi zu.
Vergleichen wir aber damit die andern von diesen Meistern
in Rom erbauten Hiiuser, so finden wir die von ersterm
Weit massenhafter, die des letztern zierlicher gehalten. Die
Schönheit und Fülle der einzelnen Theile und die wunder-
bare Harmonie des Ganzen spricht dagegen entschieden für
Rafael.
Plan
für
die
Ställe
des
Agostino
Chigi.
WVie wir bereits angegeben, schreibt V asari den Plan
für jene Ställe dem Rafael zu und berichtet Gaspare Celin
in seinen "blemorie etc." (Napoli 1638), dass sie iliemalen
seien ausgebaut worden. Pontani jedoch gibt nach einer
Beschreibung von Milizia einen Aufriss dieses Gebäudes,
welches aber mehr das Ansehen eines Palastes im Ge-
schmack des Bramante, als von Ställen hat. Pontani in
seinem Eifer, Bauwerke von Rafael anfzulinrlen, geht bei
dieser Gelegenheit so weit, dass er diesem Künstler auch
den Plan zu dem Palast der F arnesina zuschreibt, obgleich
Vasari und alle Hunstschriftsteller nach ihm den Baldassarc
Peruzzi als dessen Architekten nennen, der ihn in den Jah-
ren 1509 und 1510 errichtet habe.
Pontani kann für seine Meinung kein Document und
nicht einmal eine Tradition beibringen; er betrachtet nur
die Schönheit des Werkes und die Verhältnisse, in denen
Rafael zu Agostino (lhigi gestanden, und schliesst daraus,
dass niemand anders als er den Plan zu der Farnesina
könne gemacht haben. Ihn stört nicht, dass Rafael im
Jahre 1509, in welchem der Bau begonnen wurde, kaum