Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Dritter Theil)

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Hufaeüs 
architektonischen 
Plänen. 
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Raffaele santio da Urbino sn la via di Borgo nuovo, fabri- 
cato con suo disegno Panno MDXIII in circa, eseguito da 
Bramante da Urbino."  Dieser falschen Angabe sind denn 
iluch Sandrart, Comolli und alle Schriftsteller bis auf un- 
sere Zeit und wir selbst in diesem Werke gefolgt, bis 
Visconti 1) zuerst einen Hupferstich, die F acade des wirk- 
lichen Hauses RafaePs in der Sammlung Corsini in Iiom 
entdeckte, welchen Antonio Lafreri im Jahre 1549 mit der 
Unterschrift herausgegeben: "Raph. Urbinat. ex lapide coe- 
tile Iiomae extructum." Sie bestand aus einem untern 
Stockwerk von mächtigcm Rustica mit fünf Bogen, von 
denen der mittlere die Eingangsthür enthielt, während die 
beiden andern zu jeder Seite zu Magazinen führten. Das 
einzige darauf befindliche Stockwerk hatte fünf Fenster mit 
Giebeln und Balustradcn und war geschmückt durch halb 
vor-tretende, auf Postamenten stehende, gekuppelte Säulen 
dorischer Ordnung; das Ganze krönte ein dieser Ordnung 
entsprechendes Hauptgesimse." In der allgemeinen Anord- 
nung hatte dieses Gebäude Ahnlichkeit mit dem grössern, 
Später von Rafael erbauten Palast Coltrolini bei S. Andrea 
della Valle in Rom und musste einen eben so schönen, als 
würdigen Eindruck machen. Nach dem dem Hupferstich 
beigegebenen Massstab hatte die Facade eine Breite von 
104 Palmen, das Erdgeschoss eine Höhe von 29 und der 
obere Stock eine von 34 Palmen 6 Zoll. 
Rafael hat in einem Gefühl grossmüthiger Dankbarkeit 
und die beschränkten pecuniären Verhältnisses!) seines ho- 
hen Gönners und Freundes bedenkend, sein Haus dem 
Bernardo Divizio da Bibiena, Cardinal von S. Maria in 
Portico vermacht, wie wir dieses bereits aus dem Briefe des 
M. A. Michiel de Ser Vettor an Antonio di Marsilio in 
Venedig ersehen haben. Der Cardinal, welcher bald nach 
1) Istoria del ritrovamento delle spoglie mortali di Raßaello 
Sünzio etc. (Roma 1833), p. SO. 
2) Visconti, a. a. 0., p. S1. Der Cardinal hatte viele Schul- 
den, hesass kein Haus und sank in der Gunst des Papstes Leo X, 
S0 sehr, dass er fürchten musste, seine Wohnung im Vatican zu 
Verlieren. 
HI. 13
	        
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