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Verzeichniss
der
Genaälde
nallilßps.
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so stark übermalt, dass nur wenige Stellen noch die ur-
sprüngliche Malerei erkennen lassen; dieses ist namentlich
am Hals der Fall, wo eine sehr meisterliche Pinselführuug
illlllehlnep lässt, das Portrait könne von Rafael gemalt sein.
Ausserdem spricht hierfür auch die sprechende und doch ein-
fache Haltung im Allgemeinen.
Ein
Karthäuser Mönch.
Auf Holz.
Halbe Figur im Prolil gesehen, den Blick aufwärts
nach rechts gewendet und die Hechte auf die Brust legend.
Rechts, auf einem mit grünem Tuch bedeckten Tisch, steht
ein kleines Cruciüx, welches letztere jedoch eine neuere
Zuthat ist. Die Behandlungsweise des Iiopfes hat viel
Übereinstimmeudes mit, der der beiden Elostergeistliehen in
der Akademie zu Florenz. Ohr und Auge sind von feiner
Zeichnung, die Carnation ist blühend warm in den Schatten.
Schwächer ist die lllodellirung an der Liehtseite der Wange
und am Hals. Der F altenwurf erinnert noch in etwas an
die Manier des Pietro Perugino. Sollte das Bildchen, wie
es allen Anschein hat, von Rafael gemalt sein, so wäre
seine Entstehungszeit um das Jahr 1505 zu setzen. Be-
sitzer desselben ist Hr. Dr. Spieker in Berlin.
Bildniss
eines
jungen Mannes in dem
zu Montpellier.
Musäe
Fahre
Auf Holz.
cent.
Es stellt einen Jüngling mit keimendem Bart im Alter
von etwa 18 Jahren und von grosser Schönheit dar. Das
Brustbild ist in drei Viertheilen nach links gewendet. Seine
bis auf den Nacken herahhäingenden Haare von hellbrauner
Farbe sind unten gerade abgeschnitten und mit einem schwar-
zen Barett bedeckt. Mit der Rechten hält er sein schwar-
zes Oberkleid. Der Grund ist grün. Die Schönheit dieses
Kopfes wird noch reizender durch den Ausdruck der jugend-
lichen Schwernmth eines edeln Gemüths. Der Ton der
Carnation ist dem des Rafael in seiner florentiner Epoche