Z um
Verzeicleniss
der
Gemälde
Hcalizefs.
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die Decretalen einem Consistorialadvocaten übergibt, in der
Stanza della Segnatura im Vatican gemalt hat. Auch ist
das fragliche Portrait nicht in- Cardinalskleidung und Car-
dinalsbarett dargestellt, was indessen allerdings noch kein
Beweis gegen die Annahme des Hru. Fabri wäre, da An-
tonio Cioeehi erst im Jahre 1511 durch Papst Julius II.
zum Cardinal, unter dem Titel von S. Vitale, ernannt
wurde und dessen Bildniss vor seiner Ernennung zum Car-
dinal könnte gefertigt worden sein. Was nun den Meister
des Bildes anbelangt, so ist die einfache und schöne An-
ordnung dem Rafael ganz würdig, nur muss es anfallen, dass
die rechte Hand der dargestellten Person genau derjenigen
xiachgebildet ist, womit Leo X. im Bild RafaePs ein Ver-
grösserungsglas hitlt, eine Wiederholung, in welche der
Meister sicherlich nicht verfallen wäre. Sodann ist die
Malerei etwas steif in der Ausführung. YVir gelangen da-
her zu der Überzeugung, dass nur ein Schüler Rafaelis
dieses Bildniss einer uns jetzt nicht mehr bekannten Per-
son gemalt hat, wie dieses schon in dem Katalog der Ga-
lerie Fesch war angegeben worden.
Der Abhandlung: „Il ritratto del Cardinale Antonio
dal Monte, quadro in tavola di Rafaelle da Urbino esi-
stente in Roma presso il Signor Leopoldo Fabri. Articolo
del Prof. L. M. B. estratto dal Diario di Roma N. 31
dei 18 Aprile 1846" ist eine Abbildung in Umriss von
G. B. inc. beigegeben.
Giovanni
della
Casa.
Auf Holz,
Figur
halbe
Lebensgrösse.
in
Portrait eines Prälaten im Alter von etwa 40 Jah-
ren, mit kurzem braunen Bart und mit der Linken ein
Buch auf einen Tisch stützend. Sein Körper wendet sich
etwas nach rechts, während der Kopf nach links, der Blick
der Augen dagegen wieder nach rechts gerichtet 1St-
Üiese unnatürlichen, sich widersprechenden Bewegungen:
Sowie auch die sehr gezwungene Haltung seiner Hand in
Inichelangeskei- Weise widersprechen günll2dfl' einfachen