166
Zusätze
Berichtigungen
und
214
dem
Nachtrag
noch dadurch ein besonderes Interesse, dass sich darauf des
Künstlers Portrait belinde. Weitere Nachrichten sind uns
nicht darüber zugekommen und dürfte es, wie so manches
andere dem grossen Meister zugeschriebene Bild, nur eine
meteorartig-e Erscheinung gewesen sein.
Die
Madonna dell" Impannata,
(m. 261, s. 394.)
in
Florenz.
Rafael erhielt von Bindo Altoviti aus Florenz den Auf-
trag zu diesem Bilde, jedoch erwähnt es schon Vasari im
Besitz des Herzogs Cosiuio. Dasselbe befindet sich be-
kanntlich jetzt im Palast Pitti und zeigt, dass Rafael nur
den Carton dazu gemacht und in der Malerei nur wenig
selbst ausgeführt hat. Es wurde daher dessen Echtheit als
Original öfters bezweifelt und glaubte selbst der Rev. John
Sanford aus London das Original in einem nur untermalten
Bild dieser. Composition aus der Verlassenschaft des 1834
verstorbenen Advocaten Rivani in Florenz gekauft zu ha-
ben. Eine umständliche Geschichte, wie das Bild aus der
Guardaroba des Grossherzogs von Toscana in fremde
Hände gekommen sei, finden wir denn auch in dem Schrift-
ehen: „The history of the picture called the Madonna dell'
Impannata in the possession of the rev. John Sandford",
welche wir jedoch auf sich müssen beruhen lassen, da wir
jedenfalls nur dem dort auch mitgetheilten Gutachten der
Akademie von S. Luca in Rom heiplliehten können, welche
das fragliche Exemplar im Besitz des Hrn. Sanford für eine
sehätzbare, aber unvollendete und theilsveise beschädigte Co-
pie von einem der besten Schiller BalaePs erklärt hat. In
dem untermalten Bild sieht man noch öfters die Umrisse
der Zeichnung. durch; am vollendetsten und. sorgfältig mit
Farben gedeckt sind die beiden Kinder, jedoch sehr röthlieh
in der Carnation, die Lichter aber hell. Der Ausdruck des
Christkindes und des Johannes des 'I'äul'ers ist nicht so le-
bendig wie in dem Bild im Palast Pitti, dagegen der der
Elisabeth bewegter und sprechender, und überhaupt lässt die
bis dahin gediehene Behandlung der Malerei etwas Geist-