Gimvanni
Santi.
Aus dieses Künstlers inniger Freundschaft zu Melozzo da
Forli und dem hohen dem Andrea Mantegna gespendeten
Lobe haben wir geschlossen, dass Letzterer auf die Fiunst
des Giovanni Santi sowohl, als auch auf die des Melozzo
wesentlich eingewirkt habe. Diese Ansicht lindet sich voll-
kommen in dem Werk der „Divina proportione" des Luca
Pacciolo bestätigt, indem er darin angibt, dass ltlelozzo da
F orli ein Schiller des Mantegna gewesen sei 1).
Uber einige der Gemälde des Meisters ist nachträglich
noch Folgendes zu berichten: "
Das Altarblatt, für die Hauskapelle der Grafen Matarozzi
Schlau, von dem I, S. 25 ist angegeben worden, dass
es bei einer Erbschaftstheilung, in drei Tafeln gesondert, in
drei verschiedene Hände gekommen ist, wurde durch die Be-
mühungen des Director Waagen wieder vereint und belindet
sich jetzt im Berliner Museum.
Für dieselbe Galerie erwarb er auch noch ein kleines
Madonnenbild von Giovanni Santi, welches, wenn ich recht
unterrichtet bin, aus dem Hause Bartolini in Urbino stammt.
Hier hält Maria (halbe Figur) das auf einer Brüstung ste-
hende Christkind vor sich und erhebt in des Meisters ge-
1) Luca Pacciolo de Borgo di S. Sepolcro, Divina proportione,
0139"! 3 tlltti glingeni perspicaci e curiosi necessaria etc., Venetü
1494, und zweite vermehrte Ausgabe von 1509. Er Zählt auch
den Marco Palmegiano zu den Schülern des Mantegna und den
Luca de Cortona zu denen des Pietro della Francesca. Den Ver-
mcchio nennt er Andrea Alverochius.
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