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Zusätze
m1 d
Berichtigungen
Z 1.6
dem
Nachtrag
Piccolomini mit Pinturicchio wegen der Wandmalereien in
dem Saal der Chorhücher des Doms zu Siena vom 29. Juni
1502 datirt ist, jener Künstler also nicht, wie er in der-
selben Mittheilnng angibt, schon 1495 jene Werke begon-
nen hat und hieraus allerlei irrige Schlüsse in Bezug auf
Rafael zieht.
Christus auf dem
Auf Holz. H.
Oelberg, in England.
131! 6m, Bn 511 6m_
Der Bilderl1ändlei' Henry Farrer in London besass
1850 ein kleines Bild, obigen Gegenstand darstellend, wel-
ches sich früherhin in Russland soll befunden haben und
dem Rafael zugeschrieben wird. Es ist nur die Figur des
Heilandes, der kniend, nach links gewendet, den Blick auf-
wärts nach einem kleinen Engel richtet, welcher mit einem
Fuss, nach Peruginischer WVeise, auf einem Wölkchen steht
und mit der Linken einen Kelch hält. In der Landschaft
rechts bäelindet sich auf einem Berg ein Landhaus mit einem
Thurm und links am Rande des Bildes ein Bäumchen. Die
Färbung hat einen milden, harmonischen Ton und der Fal-
tenwurf ist für die Zeit der Entstehung des Bildes, um
1500, in breiter Weise behandelt. Das rechte der auf-
blickenden Augen Christi richtet sich unangenehm etwas zu
stark aufwärts. Den beiden Seiten des Bildes sind Leisten
angefügt, auf denen grau in Grau die Leidensinstrumente
gemalt sind, aber einer spätern Zeit als das Hauptbild an-
gehören. Auf der Rückseite der Tafel sind die verschlun-
genen Buchstaben DGH mit einer Idirone darüber eilige-
brannt, woraus geschlossen worden ist, dass das Bildchen
einst Eigenthunx des Herzogs Guidubaldo gewesen sei; allein
die Form der Buchstaben deutet auf das 18. Jahrhundert
hin. Auf dem Bilde des Christus auf dem Oelberg, wel-
ches jener Fürst besessen, helinden sich übrigens, wie Va-
sari angibt, auch die drei schlafenden Apostel. Mithin kann
es das obige nicht sein, welches wir überhaupt nur einem
andern Schüler des Perugino zuzuschreiben uns berechtigt
glauben.