156
Zusätze
und
Berichtigungen
fallende Ähnlichkeit mit denen des Parthenon und scheint es,
dass Rafael Zeichnungen davon erhalten hatte, indem sonst
die Bildung seiner Pferdeköpfe sehr abweichend davon ist.
Die Hauptlinie der Masse sinkt mehr nach links, wird da-
durch bewegter und drängt mehr nach der Mitte der Com-
position. Statt der einen Fahne im Fresco sieht man hier
deren drei. Die Zeichnung ist mit schwarzer Kreide entwor-
fen, mit der Feder ausgezeichnet, mit Bister schattirt und
mit Weiss gehöht. H. 15" br. 51"
c) Von der Zeichnung, welche Richardson in Spanien
gesehen, gibt Ant. Ponz „Viage etcff, VI, p. 121 an, dass
sie nur nach dem Gemälde gefertigt sei.
f) Die drei Studien, ehedem im Nachlass Lawrence, be-
finden sich jetzt in der Sammlung zu Oxford.
g) Der Entwurf zu fünf nackten Figuren und einem
Pferd in dem Musee Wicar in Lille gehört nicht zur Com-
position der Constantinsschlacht.
248. Die Schenkung Roms an den Papst.
Die grosse in Bister ausgeführte Originalzeichnung zu
dieser Composition von Giulio Romano, sah ich 1852 in Paris
bei dem Kunsthändler Major aus London. In verschiedenen
Theilen weicht sie von der Ausführung in Fresco ab, nament-
lich sind die Gewänder der vordern Figuren anders geworfen,
sitzt der Knabe fast auf dem Hund, fehlt die Mosaik in der
Nische und sind die Trompeter und die Figuren zunächst
am Altar verschieden von denen im Gemälde. Der im Bild
so fremdartig rechts im Vordergrund stehende junge Edel-
mann, offenbar ein Portrait, ist in der Zeichnung noch nicht
vorhanden. Leider hat dieselbe sehr gelitten, da der starke
Auftrag des Bister das Papier ganz mürbe gemacht hat.
Entwürfe
und
Studien
Zll
Nebenbildern.
a) Eine weibliche Figur, ein Joch über sich haltend, die
sich über der von Francesco Penni gemalten Figur der Cha-
ritas befindet, meisterlich von demselben in schwarzer Kreide
gezeichnet, bewahrt die Sammlung des Städelischen Kunst-
instituts zu Frankfurt.
b) Stiirmende Soldaten, die sich mit ihren Schilden be-
decken und von Reitern unterstützt werden,
c) Der Leichnam des Maxentius wird in der Tibcr ge-
funden.
Diese beiden Federzeichnungen im Louvre sind schattirt
und mit Weiss gehöht und ganz so behandelt, wie die eben-