zum
chronol.
V erzeiclnziss
der Gemälde RafaePs.
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derte August III. auf einer italienischen Reise das hohe
Kunstwerk in der Piirche zu Piacenza und fasste schon da-
mals den Entschluss, es Womöglich zu erwerben. Allein
erst nach mehr als 20 Jahren gelang es ihm, im Jahre 1753
durch Vermittelung des Malers Carlo Cesare Giovannini
aus Bologna diesen seinen Wunsch in Erfüllung zu bringen.
Nach vorher geschchener Untersuchung über den Zustand
des Bildes und einem umständlichen Bericht darüber von
Seiten des Malers, worin er dessen unbedingte Echtheit
ausspricht und nur erwähnt, dass es einige Beschädigungen
in den Gewändern und Flecken auf dem Körper des Christ-
kindes habe, besonders an Trockenheit leide und im obern
Rande umgeschlagen sei, wurde das Gemälde um den Preis
von 20,000 Dukaten oder 40,000 Scudi romani für die
Dresdener Galerie angekauft und ausserdem eine Copie des-
selben in gleicher Grösse, welche der Venetiancr Nogari
fertigte, ausbedungen, um die Stelle des Originals auf dem
Altar zu ersetzen. Im November 1753 brachte Giovannini
die Madonna di S. Sisto selbst nach Dresden, wie er dieses
in einem Brief vom 21. Mai 1754 berichtet.
Die Beschädigungen und Flecken, welche schon Gio-
vannini an dem Bilde bezeichnet hatte, wurden noch durch
manche Unbilden durch die Copisten vermehrt, sodass eine
Herstellung desselben unerlasslich erschien; hierzu wurde im
Jahre 1827 der Bilderhersteller Palmaroli aus Rom berufen,
der, wie wir schon angegeben, es mit Sorgfalt reinigte,
obgleich hierdurch die ursprüngliche Harmonie noch nicht
ganz hergestellt war. Diese erhielt es erst in letzter Zeit,
als man durch das Eindringen von etwas leichtem Ul von
hinten die an Trockenheit leidenden Farben wieder erfrischlß-
Auch wurde der oben eingeschlagene Theil des Vorhangs.
und der Glorie wieder aufgedeckt, sodass das Werk jetzt
vollständig und in erneutem Glanze erscheint. Um es vor
Staub und Buss zu schützen, ist das Bild in neuerer Zeit
mit einem grossen Spiegelglase bedeckt werden, was zwf"
einestheils zu seinem Vorthcil gereichen mag, allflßfntllßllS
jedoch lehrt die Erfahrung, dass zur Erhaltung der Ulgemiilde
der Zutritt von frischer Luft weit dienlicheruiffa als Weil"