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Zusätze
und Berichtigungen
Schrift, worin behauptet wird, dass in diesem Bilde nicht
die Galathea, sondern die Amphitrite nach der Schilderung
des Apulejus dargestellt sei, verfasste Jakob Joseph Haus
aus Würzburg, der 1748 geboren, Erzieher Franz" 1., Hö-
nigs von Neapel, war und 1833 in Palermo gestorben ist.
Da Rafael in seinem Brief an den Grafen Castiglione dieses
Bild selbst eine Galathea nennt, so ist über dessen Benen-
nung nicht zu streiten.
Lithographie von Trödlin nach dem Kupferstich von
Richomme. fol.
Portrait
des Lorenzo de' Medici,
geb. 1492, gest.
HGrZOgs
1 51 9.
V01]
Urbino,
Das Original dieses von Rafael im Jahre 1518 gemalten
Bildnisses ist bis jetzt eben sowenig als das seines Bruders
Giuliano aufgefunden worden; indessen gibt es davon C0-
pien, nach welchen hier eine Beschreibung folgt:
Das Portrait in halber Figur ist in drei Vicrtheilen
nach links gewendet und von unverkennbar mediceisclnei- Ge-
sichtsbildung. Mit seiner rechten Hand hält er etwas, gleich
einem runden Griff eines Dolchs; seinen linken Arm lässt
er nach rückwärts herabsinken. Seine braunen Piopf- und
ßarlhaare sind kurz abgeschnitten. Seinen Kopf bedeckt ein
Barett, das mit einer Medaille geschmückt ist. Sein weisscs
Hemd überragt einen Wanis von rothem, mit Gold durch-
wirktem Zeuge. Das Uberkleid, mit Pelz besetzt, hat
weite Puifärmel. Der Grund ist grün.
Eine Copie dieses Portraits befindet sich in dem Cor-
ridor oder langen Gang, welcher von den Uffizii nach dem
Palast Pitti führt. Eine andere, auf Leinwand gemalte und
die etwas gedunkelt hat, kaufte der Maler Fabre in Florenz
im Jahre 1826 von einem Maler, der sie aus einer Villa bei
Siena erhalten hatte. Sie schmückt jetzt das Musee Fahre
in ltlontpellier. Höhe 98 Cent, Breite 74 Cent.
Über die Eutstchungszcit des Bildes erhalten wir Aus-
kunft durch zwei Briefe aus Florenz von Lorenzo de" Me-