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der Gemälde RafaeFs.
Verzeiclnziss
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sei, und diese auch nicht Fnrnarina geheissen, glauben wir
bereits hinlänglich erwiesen zu haben. Dagegen scheint un-
sere Vermuthung immer mehr Bestand zu erhalten, dass
Wir in diesem Portrait dasjenige zu erkennen haben, wel-
ches Vasari unter dem Namen Beatrice ferrarese, von Ra-
fael gemalt, erwähnt und welche nach einem Brief ihrer
Mutter vom Q7. Octoher1523 an Pietro Bembo der Familie
Pio aus Ferrara angehörte. Diese Vermuthung wird um
S0 wahrscheinlicher, wenn wir uns erinnern, dass Rafael
mit jener Familie befreundet war und für Leonello Pio da
Carpi Signore da Meldola jene schöne h. Fanlilie, jetzt im
Museum zu Neapel, gemalt hat und schon weit früher den
Lodovico Pio da Carpi am Hof zu Urbino kennen zu ler-
nen Gelegenheit hatte. Demnach wäre unser Portrait das
der Beatrice Pio da Ferrara.
Kupferstich :
Leisnier
1845,
Martinet
fol.
Die
Madonna
mit
dem
stehenden
Kind.
Das Bild besitzt jetzt Hr. R. J. Mackintosh. Gestochen
mit der Unterschrift: La Madonna delle torre. W. H Watt
del. et sc. 1847. fol.
Der ehedem im Hause Ceccomani in Perugia befind-
liche Originalcarton zu dem Gemälde ist nach England
gekommen. Er ist mit Kohle und schwarzer Kreide ausge-
tiihrt und wol durch eine Überarbeitung stark in Wirkung
gesetzt. Unerkannt wurde er in einer Versteigerung in Lon-
don um Pf. St. 1 an einen Vergolder verkauft, der ihn vyieder
an einen ungarischen Pastellmaler Namens Brocky ablißSS-
Dieser stellte ihn her und erhielt dafür 1845 von der Kunst-
handlung Colnaghi u. Comp. in London einen guten Preis,
die ihn ihrerseits um einen sehr hohen, man sagt lllll
Pf. St. {ÜOÜ an Hrn. Cunningham in London verkaufte. Als
dieser Kunstsammler 1849 plötzlich den Geschmack an Seiner
Liebhaberei verloren und seine Kunstwerke versteigerte, löste
er im den Carton Pf. St. 285. 10 s. Wo er sich jetzt befin-
det, ist uns nicht bekannt. Es gibt davon ein Facsimilßa
lithographirt von Tho. Fairland. 1845. Sehr gmsses Blatt
in der Grösse des Originals.
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