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Zusätze
und Berichtigungen
den Entwürfen und Studien zu diesem Bilde, welche sich
ehedem in der Sammlung Lawreuce befunden, sind
a) Der Entwurf zur ganzen Compositiou,
b) Melpomene, eine Maske haltend,
in die Universitätssalnmlung zu Oxford übergegangen und
c) Der Kopf der Muse mit turbanähnlicher Kopfbedeckung
wurde aus der königl. Sammlung im Haag von Colnaghi in
London um Fl. 500 gekauft.
Noch ist hier beizufügen:
k) Apollo, die Violine spielend. Studium nach dem Le-
ben, in der Sammlung Wicar in Lille.
Kupferstich. Der Kopf der Urania, gestochen von F.
Idvrster nach einer Zeichnung von Dzwivier. 1829. fol.
Die
Schule
VOll
Athen.
(Nr. 67, S. 101.)
Genauere Angaben und Berichtigungen von diesem herr-
lichen Werke RafaePs haben wir bereits vorstehend ge-
geben, worauf wir hier verweisen. Leider hat auch diese
Wandmalerei durch öftere Durchzeichuungen und noch mehr
als die Disputa gelitten; auch hat sie zwei Risse erhalten,
welche durch den Diogenes und den Epicur gehen und (lrohte
der Bewurf sich abzulösen, weshalb man ihn zu befestigen
suchte. Etwas verblasste Stellen sind besonders bei der Statue
der Minerva und dem darunter befindlichen Basrelief bemerklich.
Der Originalcarton in der Ambrosianischen Bibliothek
zu Mailand wurde im Jahre 1799 von den Franzosen nach
Paris entführt und dort von dem Historienmaler Bouillon
mit grosser Sorgfalt hergestellt. Der Friedensvertrag von
1815 brachte dieses bewunderungswürdige Werk wieder und
in besserm Zustande nach der Ambrosiana zurück.
Das schöne Studium in Silberstift zu der Figur des
Diogenes erwarb das StädeYsche Kunstinstitut zu Frankfurt
um Fl. 680 aus der Hinterlassenschaft des Königs der Nie-
derlande im Haag.
Alle andere Studien zu der Dispute, ehedem in der
Sammlung Lawrence 1), gelangten in die Sammlung zu Oxford,
l) Das Studium zu einem Kopf, angeblich nach Brannante,
welches sich in der Sammlung Lawrence befand, Nr. 383 des Kata-