Tlüll
chronol.
Verzeichniss der Gemälde
RafaePs.
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funden. Allein neuere Forschungen haben die Richtigkeit
der Aussage der französischen Schriftsteller vollkommen be-
währt. Es ergibt sich nämlich ganz bestimmt, dass das
von Rafael nnfertig gelassene blaue Gewand der belle Jar-
diniere, wie es Vasari angibt, von Ridolfo Ghirlandajo na-
mentlich in seinem untern Theil ist vollendet werden, denn
die Behandlung desselben stimmt genau mit der überein,
welche der blaue Mantel der Maria in der Krönung der
h. Jungfrau von Ridolfo Ghirlandajo in demselben Museum
des Louvre zeigt. Sodann ist das Bild der belle Jardiniere
nicht, wie auch noch Waagen angibt, mit der Jahrzahl
1507, sondern oben am Saum des Kleides mit MDVIL.
bezeichnet, woraus erhellt, dass der erste von den zwei
Punkten der Rest eines verwisehten I ist und die Jahrzahl
mit MDVIlI. hergestellt werden muss.
Das im Allgemeinen gut erhaltene Bild hat einige stö-
rende naehgedunkelte Retouchen, namentlich am Hals und
der linken Hand der Maria und am Kopf des Christkindes,
die wegzunehmen und besser herzustellen wären.
Kupferstiche: gr. p. Girard. 1845. kl. fol. S. N.
Laugier so. gr. fol. Gust. Levy. Lith. von Marin La-
vigne. 1841. fol.
Der Entwurf zur Composition kam ans der Sammlung
Lawrence in die des Königs der Niederlande und wurde in
deren Versteigerung 1850 von Hrn. de Vos in Amsterdam
um Fl. 410 gekauft. J. Keller in Düsseldorf hat nach einem
andern Exemplar einen Knpferstich davon gefertigt.
Den Entwurf zu dem Christkindc kaufte Hr. Chambers
Hall in London aus dem Cabinet Böhm in Wien.
Zu den von dem Gemälde vorhandenen alten Copien
gehören noch:
h) E5116 gute Copie auf Leinwand in den königl. Zim-
mern im Escorial.
i) lm Museum zu Avignon.
Portrait
eines
sich
auflehnendeln
JünglingS,
in
Paris.
(Nr. 61, S. 88.]
Von diesem lieblichen Bild sagt das wllwßmafllllll
Bailly" von 1709-1710: „'I'ableau estiunä de Raphael
des
re-