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Rafaefs.
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sonders schöne Portraite gemalt habe. Ich hege deshalb
die feste Überzeugung, dass wir in diesem so eigenthümlich
anziehenden Portrait eins der meist verkannten Werke des
liidolfo Ghirlandajo besitzen. Noch ist hier anzumerken,
dass das Bild eine Überarbeitung erlitten und auch ringsum
eine Vergrösserung von etwa drei Zoll erhalten hat.
G. Staal hat 1842 unter der Benennung: Giacomo, eine
Lithographie dieses Portraits herausgegeben. Wer dieser
Giacomo sein könne und was fiir Gründe für eine solche Be-
zeichnung vorgelegen, ist uns gänzlich unbekannt.
Die
Familie aus dem Hause
(Nr. 52, S. 68.)
Canigiani.
Einen F ederentwurf zu den beiden Frauen mit den Kin-
dern erwähnten wir schon als in der Albertinischen Samm-
lung in Wien befindlich. Ein anderer der ganzen Gruppe,
die Figuren unbekleidet, zeigt den Joseph nach rechts ge-
wendet und etwas zu gross gegen die andern Figuren. Diese
Zeichnung kam aus der Sammlung N. Revil in die des Hrn.
Frederic Reiset in Paris. Eine dritte Zeichnung dieser Com-
position auf blaues Papier, ehedem in der Sammlung Gelosi,
jetzt in der zu Oxford, ist nicht echt. Noch ist hier anzu-
geben, dass sich im Hause Cavaceplui in Perugia eine Zeich-
nung dieser Composition befand, welche, mit der Feder ge-
zeichnet, etwas aquarellirt und mit Weiss gehöht ist. Er-
wähnt ist dieselbe in der "Antologia pittorica", p. 69 und in
der „Guida al forestiere per la Citta di Perugia", 1784,
P- 258. Allein Pungileoni sagt in seinem "Elogio storico di
Raffaello Santi", p. 289, dass der Professor Rosaspina die
Zeichnung nur fiir eine bearbeitete Durchzeichnung gehalten
habe. Der Auditor Filippo Cavaceppi schenkte sie dem Erz-
bischof Berioli in Urbino und dieser an die Prinzessin Char-
lotte von Wales im Jahre 1818.
Die h. Catharina von Alexandrien, in London.
(Nr. 53, s.
Dieses schöne Gemälde wurde aus der Sammlung' des
Hrn. William Beekford in Bath für die National-Gallery in
London erworben, wo es sich jetzt befindet
Knpferstich: Leronx srnlp. 1845- 8.
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