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Zusätze
und
Bericldiguwgen
für Desn0yer's "Appendice
Edition, 1855.
ä
Quatremäre
Qllincyu,
zweite
Die
drei
Grazien.
(Nr. 13, S. 65.)
Durch Erbschaft kam dieses reizende Bildchen im Jahre
1850 in den Besitz des Lord Ward und ziert jetzt dessen
ausgezeichnete Galerie in London.
Kupferstich: F. Forster ä Paris. 1841. fol.
"Portrait einer jungen Frau, in Florenz.
(Nr. 50, s. 67.)
Dieses so lebendige und anziehende Bildniss im_ Palast
Pitti scheint seiner Behandlung nach um das Jahr 1507 ge-
malt. Einen kleinen leicht behandelten Hupferstich davon
fertigte C. Vitta. 8.
Florenz.
Portrait eines jungen Mannes, in Paris.
(Nr. 51, s. 67.)
Nach zuverlässigen Angaben stammt dieses Bild aus
der Sammlung Ludwig's XVL, wo es als ein Portrait des
Domenico Alfani, von Rafael gemalt, ausgegeben wurde.
Später glaubte man die Hand des Sebastian del Piombo
darin zu erkennen und neuerdings wird es im neuen Kata-
log der Gemälde im Louvre dem Franeeseo F raneia zuge-
schrieben. Naeh wiederholter Betrachtung des Bildes scheint
mir keine dieser Angaben die richtige. Schon machte ich
darauf aufmerksam, dass die Behandlungsweise, namentlich
der tiefe Ton, mehr an die des Leonardo da Vinci als an
die des Rafael erinnere, obgleich an ein Werk des Letztern
hier nicht kann gedacht werden. Auch entspricht der Aus-
druck der Sehwermuth nicht der Auffassungsweise RafaePs,
wenn gleich dabei könnte angenommen werden, dass er hier
einen individuellen Charakter so habe darstellen müssen.
Diese Eigenthümliehkeiten stimmen indessen Vollkommen mit
denen des Ridolfo Ghirlandajo aus Florenz, dem Freunde
RafaePs, überein, von dem Vasari rühmt, dass er ganz he-