zum
chronol.
Verzeiclmziss
der
Gemälde
RafaePs.
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Die
Familie
mit
Joseph
ohne
Bart.
Dieses in der Ermitage zu S. Petersburg; befindliche
Bild hat bekanntlich sehr gelitten und ist stark übermalt, daher
es begreiflich wird, dass ein darüber herichtcnder Hunstfreund
(im „Deutschex1 Hunstblatt", 1848, S. 255) die Ansicht aus-
Sprach, dass es zum Theil von einem Schüler RafaePs aus-
geführt sei. Wo das Bild ursprünglich sich befunden, ist
mit Sicherheit nicht nachweisbar, doch sprachen wir schon
unsere Vermuthung aus, dass es eines jener zwei kleinen
Madonnenbilder dürfte gewiesen sein, welche, wie Vasari
berichtet, Rafael im Jahre 1506 für den Herzog Guidnbaldo
gemalt hat. Diese Verinuthuug wird noch durch nach-
stehende Notiz verstärkt, welche Hr. Dennistoiln 1) in einer
Handschrift Nr. 386 bei den Olivetanern zu Pesaro gefun-
den und das Inventariuiii der Garderoba der Herzoge von
Urbino vom Jahre 1623 enthält. Hier ist unter Nr. S9 ver-
zeichnet: Madonna mit dem Christkind und S. Joseph.
Auf Holz.
Kilpferstiche: A. Pischtsclzalküz. 1859. fol. Lith. von
E. Robillard in fol. für die Galerie imperiale de PErmitage,
lith. par des Premiers artistes de France. S. Petersbourg
1846. fol.
Eine Cupie des Bildes aus denn 18. Jahrhundert bewahrt
das Museum zu Aviguon.
Die
kleine
Madonna
aus
der
Galerie
Orläans.
Der Hintergrund dieses reizenden Bildchens ist zum
Theil erneut, oder es Sind vielmehr die auf einem Bänkel
stehenden Gefässe im Geschmack der Niederländer des 17.
Jahrhunderts, namentlich des D. Tenicrs, auf denselben hin-
ßingemalt, wahrscheinlich weil der einfach dunkler Grund
dem damaligen Besitzer zu leer erschien. Bei dem Verkauf
1) Dennistoun, Memoirs of the Dukes
p. 441.
III,
of Urbino, London 1351,