zum
ckronol.
Verzeichniss
der
Gemälde
Rafaefs.
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Bildung- des Pferdekopfes dieselbe Eigenthümliehkeit, die
Sieh weit später eben so in denen seiner Frescobilder, wie
in seinem Attilazug wieder zeigt. Dieses ist eine sehr zu
beachtende Abweichung von RafaePs Art; die andere uns
aufgefallene Verschiedenheit der HafaePschen Art und Weise
fanden wir in dem weniger sichern Stande der Beine der
Figuren im Hanptbilde, und worin kein Schiller des Perugino
diesem so entschieden gefolgt ist als gerade Rafael. Diese
Wahrnehmungen sowohl, als dass auch in dem Gutachten,
welches ums Jahr 1700 über den Zustand des Bildes abge-
geben wurde, sowie auch dass in der am 18. September 1733
durch den Cardinal Franeesco Barberini ertheilten Erlaub-
niss, es aus der Kirche zu Ferentillo nach Spoleto zu brin-
gen, der Name des Künstlers gar nicht genannt wird 1),
sprechen sehr für die Ansicht, dass Rafael nicht der Meister
jener Anbetung der Könige ist und unterstützen jene, welche
sie dem Spagna zuschreibt.
Die
Krönung Mariä, im
(Nr. 17, s. 20.)
Vatican.
Zu diesem Gemälde von 1503 sind uns noch mehrere
Studien und Entwürfe bekannt geworden, als wir im ersten
Katalog anzugeben im Stande waren, weshalb hier eine
vollständige Angabe derselben ihren Platz findet.
a) Erster Entwurf zum obern Theil des Bildes, wo
Maria, in einer Mandorla stehend, dargestellt ist. Zu den
Seiten immer zwei musicirende Engel und noch fünf Engels-
köpfchen. In der Sammlung Esterhazy in Wien.
b) Zwei der stehenden Engel. Zwei Blätter, Studium
lll Silberstift nach zwei jungen Leuten in ihrer Landestracht.
In der Sammlung zu Oxford.
c) Der Kopf des rechts stehenden Engels, nebst der
Hand mit dem Fidelbogen. Studium in Silberstift. lm Bri-
tish Museum.
d) Der Kopf des Apostels Jacobus major. Zeichnung
m schwarzer Kreide. In der Sammlung Leembruggß 1" Am"
Sterdam.
1) Pungileoni, Elogio
Urbino 1829, p. 18.
storico
di
RaHaello
Santi
da
Urbino,