Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

82 
Gemälde 
Eine gute alte Copic, aber statt einer Landschaft mit ei- 
nem grauen Hintergrund, sah ich bei dem Maler Herrn van 
Hanselaer in Geut. 
mit dem schlafenden Christkind. 
Drittheil lebensgrosse Figuren. 
Madonna 
Z wei 
Maria zur Erde hingekniet, links gewendet, hebt ei- 
nen Schleier von dem im Schlaf liegenden Christkind auf, 
um es dem bei ihr knienden kleinen Johannes zu zeigen. 
Dieser deutet mit kindlicher Freude auf dasselbe hin. Den 
Ilixitergrund bildet eine Landschaft, in der man links eine 
Stadt, rechts ein Kloster, nebst einigen sie belebenden Fi- 
gürcheil sieht  Dieses ist der Inhalt einer Reihe von Bil- 
dern, die alle Copicn nach einem Original von Rafael 
sind, ohne dass ich anzugeben wüsste, wo sich dieses belin- 
det. Siehe IS.  Den Originalcarton aber be- 
wahrt die Florentiner Akademie. Siehe Verz. N. 142, 
Dass jedoch die Copien nach einem Gemälde Rafaefs, 
und nicht nach dem Carton gefertigt wurden, beweist 
die Landschaft, die auf letzterem nicht angegeben ist, aber 
ganz in Rafaefs Art immer auf dieselbe WVeise sich auf al- 
len Bildern wiedcriindet. Der Charakter der Köpfe und 
der Gewandung deutet in allen Copien auf Rafaefs letzte 
Florentiner Epoche. Folgende sind die mir bekanntenExem- 
plare, alle mit zwei Drittel lebensgrossen Figuren. 
a) In der Gallerie des Fürsten Esierlaazy von Galantlza in 
Wien. Ein gutes Schulbild, welches aber sehr nachgedunkelt 
hat. In einem Rund. Gest. von M. R. Frey. 4. 
b) In der Sammlung des Russischen Botschafters in Wien 
Graf Bailli von Tatitsclzej Ein vorzügliches Exemplar aus 
RafaeYs Schule," das aber etwas gelitten hat, und mit einem 
allgemeinen, braunen Ton überstrichen ist. An beiden Seiten 
wurde das Bild etwas abgenommen, daher es nicht ganz im 
Quadrat ist. Es soll ans Spanien kommen. 
1) Rafael malte später ein kleineres Bild von ähnlicher Compu- 
sition, worin aber Johannes dje Händchen anbetend zusammenlegt. 
Esist im Pariser Museum, und unter dem Namen „La vierge au 
diadäme" bekannt. Siehe I S. 176 und II N. 91.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.