Die
heilige
Catharina
VOII
Alexanch-ien.
Auf Holz.
Hoch 27" br.
ltlehr als halbe Figur, beinahe Lebensgrösse, links gc-h
wendet. Sie legt die rechte Hand auf die Brust und stützt
sich mit dem linken Arm auf das Rad ihres Marterthums.
lliren Kopf wendet sie nach einem links vom Himmel kom-
menden Lichtstrahl im Ausdruck der seligsten Begeisterung
empor, wie denn überhaupt die ganze Gestalt überaus be-
wegt und doch göttlichen Friedens voll erscheint. In dem
landschaftlichen Ilintergrund sieht man einen Fluss, der
sich längs den mit Bäumen und Häusern besetzten Ufern
hinzieht. Die Ausführung ist höchst geistreich und wie aus
einem Gosse sehr dünn gemalt, so dass man häufig die
Zeichnung und die Schraffirnngen auf dem Kreidegrnnd
durchsieht. Die Landschaft ist nur skizzenhaft behandelt.
Dieser leichten Behandlungsweise ist es auch zuzuschreiben,
wenn einige Theile weniger durchgebildet und vollendet
sind, wie gewöhnlich bei Rafael. Das herrliche Bild ist
im Allgemeinen vortrefflich erhalten, nur am Ansatz der
Haare und im Schatten der Stirne sind einige leichte Über-
malungen bemerkbar. Siehe I-S. 119.
Aus der Gallerie Aldobrandini in Rom erstand es Hr.
Day aus London und verkaufte es an Lord Northwick um
L. 2000. Jetzt besitzt es Hr. William Beckford in
Batlz.
Gest. von A. Boucher Desnoyers 1824 fol.
Verschiedene Federentwvilrfe zu dem Bilde befinden sich
gleichfalls in England: Nur der Vordertheil des Kopfes im
Nachlass Lawreyzce, Caf. N. 370. --Die ganze Figur in der
Sammlumg des Herzogs von Devonsleire zu Chatsworth. Verz.
N. 453.
Den- Carton in der Grösse des G-emäldßs bewahrt die
Pariser Salumlung von Zeichnungen. Verz. N. 43'3-
Eine alte Copie des Bildes besitzt Prinz Trubetzkoy in
S. Petersburg.