TON,
1504
bis
1508.
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1760: „Das Bildniss BafaePs im Hause Albani ist auf die
Mauer gemalt, mit einem Spiegelglas bedeckt und mit einem
hohen sich aufschliessenden Rahmen versehen." Siehe Lettere
pittoriche N. CLXXXlll. p. 429 und N. CLXXXIV.
Keiner von alle den Kunstliebhabern, die seitdem in Ur-
bino waren, konnte über das Bild etwas in Erfahrung brins
gen. Pungileoni p. 251 scheint an der Echtheit der Angabe
zu zweifeln, setzt aber lakonisch hinzu, es sei die Beute der
Cisalpiner geworden, und er wisse nicht, wo es sich nun be-
finde. Der alte Custode des Palastes, den ich darum be-
fragte, erinnerte sich nicht im geringsten, dass je ein anderes
gemaltes Portrait RafaePs sich im Palast Albani befunden habe,
als die oben erwähnte Copie. Aus diesen Notizen scheint her-
vorzugehen, dass sich Crespi geirrt und das unter Glas be-
findliche Olbild für eine Wandmalerei hielt. Dieses Bilduiss
ist wahrscheinlich auch dasjenige, welches in Michel Dolci's
"Distinto ragguaglio delle pitture che si trovano in Urbino"
erwähnt wird.
Die
drei
Grazien.
Auf Holz.
Quadrat.
7 Zoll im
Die drei Charitinnexi sind nach antiker Art zusammen-
gruppirt: Die in der Mitte stehende ist von hinten gese-
hen, legt ihre linke Hand auf die Schulter der auf dieser
Seite bei ihr stehenden Grazie, die zum Theil mit einem
Gewand bedeckt ist, und wendet den Kopf nach einer gold-
nen Kugel, welche sie in der Rechten hält. Die Grazien
zu den Seiten sind von vorn gesehen und halten gleich-
falls jede eine goldne Kugel in der einen Hand, während
sie die andere auf die Schulter einer ihrer Gespielinnen le-
gen. Korallensehniire schmücken die Haare der beiden
Grazien links, die zur Rechten hat ein solches Halsband.
Den Grund bildet eine hügelige LaHdSCllßfi- Die Zeich-
nung des Nackten ist schön und voll, die Behandlungsweise
in der Art der Bilder RafaeYs aus dem Jahr 1596, (13116?
es wahrscheinlich wird, dass er diese Grazien für einen sei-
ner gelehrten Freunde in Urbino nach einer Zeichnung
malte, welche er nach der antiken Gruppe in der Libre-
ria des Doms zu Siena gemacht hatte, und die sich jetzt
in der Sammlung der Vcvactimaisclaen Akadergie befindet,
II.