1' O12
1504
bis
1508.
61
mast, nebst einem Barett auf dem Kopf, wie man sich da-
mals zu tragen pflegte, und wie er von vortrefflichcr
Han d portraitirt ist." Nach Volkmann S. 484 befand
sich im Ilause Bovi zu Bologna das Portrait des Herzogs
von Urbino von Rafael; er sagt aber nicht, dass es den
Herzog Gnidubaldo vorstelle, und beschreibt es eben so we-
nig. Ein Bildniss in der Gallerie Liechtenstein in Wien,
welches obige Namen führt, ist weder won Rafael, noch
stellt es den Ilerzog Guidubaldo vor. Dessen zuverlässiges
Portrait zeigt die lilarmorbüste auf seinem Grabmal in der
Bernardiuerkirche vor Urbino, welche auch, wie es scheint,
zu dem Kupferstich diente, der dem Werke des Baldi,
Mailänder Ausgabe, beigegeben ist. Siehe I S. lll und
129 note.
Es scheint hier an seinem Ort noch einige Port-raite zu
erwähnen, welche Rafael von andern Gliedern dieser herzog-
lichen Familie soll gemalt haben.
Federico da Montefeltro, erster Ilcrzog von Ur-
bino. Ein kleines Bild, dessen Portrait darstellend, wird
sowohl von Pungileoni, Elogio stor. di Giovanni Santi
p. 18, als auch von Longhena, in dessen {Übersetzung des
Qnatremere de Qnincy p. 242, als eine Copie Rafaels nach
einem Original seines Vaters angegeben. Nach dem Hin-
scheiden des Malers Agostino Comerio kam es an den
Cavalierc Urivclli in, Illaiinzed. Der Ilerzog, eutblössten
Hauptes, ist in Rüstung dargestellt, und trägt darüber den
rothen mit Hermelin besetzten Mantel des königlich Nea-
politanischeil Ordens. Vor sich hält er mit beiden Hän-
den ein Buch, das er auf den Tisch stützt; daneben liegt
der Orden des Ilosenbandes. Rechts bildet ein grüner
Vorhang den Ilintergruud und links öffnet sich eine Aus-
sicht auf das Schloss von Urbino. Die Darstellungs- und
Behamllungsweise des Bildchens entspricht der aus dem An-
fang des 16. Jahrhunderts, so dass das Portrait nach einem
älteru Vorbild des damals schon lauge Yerstßrbßllell HCT-
zogs genommen ist, welches ich aber nicht kenne. Eine
Nachbildung desselben Bildes in Lebensg-rösse, aber aus
späterer Zeit, befindet sich im Palast Albilni Zll Ürbino.