(ION
1504
bis
1508.
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mer und hält das Christkind auf "ihrem rechten Knie. Die-
ses reicht mit seinem rechten Armchen nach der Mutter
Brust, ulgl wendet den Kopf links nach dem bei ihm stehenden
Joseph, der sich mit aufeinander gelegten Händen auf ei-
nen Stab stützt. Er hat einen Portrait ähnlichen Kopf ohne
Bart und sieht etwas verdrüsslich aus. Rechts sieht man
durch ein gewölbtes Fenster etwas Landschaft. Dem Cha-
rakter der Zeichnung nach fällt die Entstehung des Bild-
chens in's Jahr 15Oß,'iiiid dürfte eins jener zwei kleinen
Madonnenbilder sein, welche Rafael in seiner Florentiner
Manier, wie Vasari berichtet, damals für den Herzog von
Urbino ausführte. Es befand sich früherhin im Hause An-
gouleme, und wurde, da es sehr stark übermalt war, für
geringen Preis an einen Herrn Barroi verkauft. Der Ma-
ler Vandine wusste es gut zu reinigen und herzustellen;
in dieser erneuerten Gestalt kam es in die Sammlung Cro-
zat, und von da in die G-allerie der Ervnitugc zu S. Pe-
tersburg.
Kupferstiche: Jaques Chereau N. 30 firs
Crozat. fol. von der Gegenseite. W Ketierlevlizcs.
N. 1 für die Gallerie de L'Hermitage.
Cabinet
k]. fol.
Die
kleine
Madonna
3.115
der
Gallerie
Orläans.
Auf Holz.
Hoch
11H
Kniestiiek. Maria rechts gewendet, fast im Profil ge-
sehen, sitzt auf einer Bank und hält mit der Linken das
Christkind, welches im Begriff sich aufzurichten den Klei-
dersaum an der Brustvder Mutter erfasst. Es sieht ernst
aus dem Bilde, während die h. Jungfrau es liebreich be-
trachtet. Den Hintergrund bildet eine Zimmerwand mit ei-
nem Bänkchen, auf der einige Gefässe stehen, links hängt
ein grauröthlicher Vorhang. Die Färbung ist lebhaft und
klar, die Erhaltung befriedigend, da nur am blauen Man-
tel und am vordem Bein des Kindes etwas zu stark gewaschen
wurde. Es ist in RafaePs zweiter, oder Florentiner Manier