DON
1504
bis
1508.
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finger liegt auf einer Brüstung; zwei Ringe schmücken sie.-
Die Linke liegt auf dem rechten Vorderarm. Der Grund
ist dunkel. Leider ist unser Bild sehr verwaschen, und
wenn auch das Ganze sogleich als Bafaelisch anspricht, so
sind es doch nur noch einzelne Theile, an denen der
Meister mit Bestimmtheit erkannt werden kann. Dieses ist
besonders bei den Händen der Fall, die sehr schön model-
lirt und in Färbung und Behandlungsart mit spitzem aber
vollem Pinsel in BafaePs damaliger Weise gemalt sind.
Auch das weisse Zeug, welches schön verziert, oben an
den Ermeln heraussieht, ist eben so behandelt, wie bei der
Madalena Doni und bei einem andern, spätern weiblichen
Portrait im. Palast Pitti. Wen unsere liebliche Gestalt dar-
stellt und woher das Bild gekommen, darüber schweigen
zuverlässige Nachrichten; denn die Angabe, dass, weil man
früher in Florenz der Meinung war, es stelle die Mada-
lena Doni vor, sie nun zum wenigsten ein anderes Glied
der Familie Doni darstellen müsse, ermangelt allen Beweises.
S. I S. 95. _
Gest. von D. Picchianti, Gegens.
de" quadri dei Grau Duchi di Toscana.
Reale Galleria di Firenze" presse Molini
13 vol. in 8.
fol. für die Raccolta
Im Umriss für die
S: C. Firenze 1817.
Die
Anbetung
der
Hirten.
Rafael in seinem Brief vom 5. September 1508 an
Francesco Franoia in Bologna schrieb unter andern: „Ich
sende euch indessen eine andere Zeichnung, nämlich die
jenes Presepe, obgleich sehr verschieden, wie ihr sehen
werdet, und in dessen grossem Lob ihr euch so sehr ge-
fallen habt."
Malvasia in seiner Felsiila pittrice, im Leben des F.
Francia p. 44, erwähnt einer berühmten Rafaelischen An-
betung der Hirten, von welcher Baldi schreibe, dass sie
sich vor der Vertreibung des Gio. Benztiboglio im Jahr
1506 bei demselben befunden habe. Siehe I. S. 96.
Wohin das Bild gekommen, darüber Schweigen die