TON
1504
bis
1508.
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abfallendes Ilaar umschliesst ein Netz. Den I-Iintergrunil
bildet eine hügelige Landschaft mit einem freistehenden
Bäumchen. Die Carnation ist weiblich klar, und auf ähn-
liche Weise wie beim Portrait des Angelo behandelt. Die
abstehenden Haare sind wie bei diesem, gleichfalls in die
Luft einzeln gemalt. Die Zeichnung ist zwar mit_ mehr
Sorgfalt behandelt und feiner empfunden, indessen erkennt
man doch auch in diesem Bild den noch wenig geübten,
leicht verlegenen Portraitmaler. Demohngeachtet ist dies
Bildniss von ausserordentlichem Reiz und sichtbar von Ra-
fael mit vieler Liebe behandelt. Beide Portraite sind auf
schon früher bemalte Tafeln gemalt, indem sich auf deren
Rückseiten von anderer Hand ,mythologische Gegenstände
befinden, die mit Beinschwarz auf hellen Grund schraffirt
sind. Siehe I S. 94.
Woher Giuseppe Monlani die Nachricht genommen,
dass Rafael T00 Scudi für diese Bildnisse von Agnolo Doni
erhalten habe, der nach Vasari keinesweges geneigt war
die Künstler grossmüthig zu bezahlen, hat er noch-nach-
zuweisen. Einstxyeilen ist um somehr an dieser Aussage zu
zweifeln, als Rafael damals, erst Jahr alt, sicher keinen
solchen Preis erwarten durfte, und selbst nie in seiner
höchsten Blüthe von einem Privatmann auf solche Weise
belohnt wurde. Bis zum Jahr 1758 befanden sich unsere
Bildnisse im Hause Doni zu Florenz; aber nach dein Tod
des Pietro Buono di Francesco Doni kamen sie als Erb-
schaft an die Nachkommen seines Bruders Gio. Battista
und so an die Marquise de Villeneuve nach Avignon. Im
Jahr 1823 brachte sie der älteste Sohn derselben wieder
nach Florenz zurück und bot sie vergeblich drei Jahre hin-
durch zum Kauf aus, da eben sowenig eine Florentiner
Commission, als der vom König 1'011 Baieru zur Untersu-
chung ernannte Professor Wagner die Echtheit der Bilder
anerkennen wollten. Einen schärferu Blick bewies der Bil-
derhersteller Johann Metzger, der sich in dieser Sache Viel
bemüht hatte, und nun auf eigene Gefahr ein Gutachten
über die Originalität, Herkunft und Erhaltung derselben
abfasste, um es an verschiedene Höfe zu senden. Da die-