Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

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Geneälrle 
Rafael die Ausführung des grossen Frescogemäldes in S. Se_ 
vero begann; sicher ist es um dieselbe Zeit entstanden 
Diese interessante Reliquie befand, sich bei einem 'l'rödlei' 
in Perugia, der sie, ohne zu wissen, was er besass, um 
5 Paoli (etwaiii. 1 15 Xr.) verkaufte. Aus dem Hause des 
Grafen Giulio Cesarei zu Perugia erstand sie König Lud- 
wig von Baiern um 1000 Scudi romani und schmückte da- 
mit seine Pinakothek. Siehe I S. S9.  
In Longhenais Übersetzung des Qnatremere de Quincy 
p. 10. ist eine, aber zu aifectixt ausgefallene Abbildung des 
Frescobildes. Dass es übrigens in früheren Zeiten in Ansehn 
stand, beweisen zwei alte Copien in Öl, welche ich in Rom 
und Pesaro bei Kunsthändlern angetroffen habe. 
Frescogemälde 
in 
Severo. 
1505. 
Rafael führte diese Wandmalerei in einer ehemaligen 
Seitencapelle der Camaldolenserkirche zu Perngia aus, nach- 
dem er von seinem ersten Aufenthalt in Florenz zurückge- 
kehrt war, vollendete aber nur den obern Theil, der durch 
einen Spitzbogeu eingeschlossen ist, und verzog die Aus- 
führung des untern Theils bis zur Zeit, als er, nach Rom 
berufen, nicht mehr daran denken konnte sein Versprechen 
sobald zu erfüllen. Die Klostergeistlichexl indessen verliess 
die I-Ioiiiiung nicht, bis RafaeYs Tod alle Erwartungen 
täuschte, und sie die Ausführung des untern Theils des 
Wandgemäldes im Jahr 1591 dem Pietro Perugino über- 
trugen. 
Der von Rafael dargestellte Gegenstand ist eine himm- 
lische Versammlung von heiligen. Camaldulensern um die 
heilige Dreieinigkeit. Gott der ewige Vater ein Buch hal- 
tend, worauf das A und S2 gezeichnet ist, schwebt mit 
dem heiligen Geist über dem Heilande, ganz ähnlich in der 
Anordnung, wie wir sie wieder im Bild der 'l'heologie, oder 
der sogenannten Disputa im Vatican treffen. Zwei Engel- 
knaben umgeben Gott Vater, und zwei halb erwachsene, 
bekleidete Engel stehen anbetend, aber etwas geziert in ih- 
ren Bewegungen, zunächst dem Heilande. Dieser erhebt 
zum Segen die Arme und scheint alle Völker zu ihrem
	        
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