Deutschland.
in
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Stammschloss Neschwitz in der Oberlausitz brachte
und davon ein Fidecommiss stiftete. Alle Gegen-
Stände sind in einem von ihm gefertigten Catalog ver-
zeichnet, welcher alle Q5 Jahre durch einen Künstler
mit der Sammlung verglichen werden soll, um zu be-
stätigen, dass nichts abhanden kommen sei. Als dieses
Geschäft vor mehreren Jahren von einem Dresdner
Künstler versehen wurde, fand dieser in einer Schub-
lade obige Zeichnung, die aber nicht im Verzeichniss
eingetragen ist. Er machte daher die Besitzerin auf
ihren Werth aufmerksam, welche sie als ein Privat-
eigenthiun mit nach Dresden brachte. Hoch S"
br. 11'
In
der
Sammlung
auf
dem
Schloss
ZU
Gotha.
267. Christi Leichnam am Grabe beweint. Der
links kniende Joseph von Arimathia lehnt den Körper
Christi gegen sich, indem er dessen Haupt unterstützt.
Maria kniend in Ohnmacht gesunken, wird von zwei
Frauen gehalten, während Magdalena, rechts, vom
Schmerz überwältigt, zu Christi Füssen sich so tief nie-
derbückt, dass der Scheitel ihres Kopfes zu sehen ist
und ihre langen Haare herabfallen. Auf derselben
Seite und in der Mitte stehen zwei Apostel, die Hände
ringend. Den Hintergrund bildet ein thurmähnliches
Grab, worauf eine 'l'ai'el mit den Buchstaben 1. m. 1. n.
ln der Landschaft sind fiiichtig einige Bäume angege-
ben. Sehr geistreicher Federentwurf, braun schattirt
und mit Weiss gehöht. Die Zeichnung hat an der
Seite rechts etwas gelitten. H. 13" br- 9"
Durch Mengs kam sie mit vielen andern Kunstwerken
in die Sammlung des Herzogs Ernst. Der letztverstor-
bene Herzog von Gotha hatte sie seinem Hofmaler
Grassi geschenkt, der sie auch lange besessen; nach
des Herzogs Hinscheiden aber wurde sie, als ein un-
veräusserliches Staatseigenthum, wieder von ihm zurück-