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cer das Bild für einen bedeutenden Preis und gegen eine
von Nicolo Monti verfertigte Copie, die sich noch in der
Kirche befindet. Der Lord schenkte es nachmals seinem
Bruder, dem Herzog von lilarlborough, der es in der Galle-
rie im Palast Blenlzeiyn aufbewahrt. Die Behandlungswveisc
des Bildes trägt zwar noch sehr die der Peruginischen
Schule an sich, allein die Zeichnung des Nackten ist vol-
ler, uaturgetreuer und die Charaktere haben einen liefern
Ernst, was besonders bei dem Bischof der.Fall ist. Auch
die Gewänder sind freier behandelt, nur das der Maria ist
etwas klein gebrochen und bauschig, gleich dem vom Chri-
stus in der Krönung Mariä aus S. Francesco. Im Ganzen
aber ist das Bild nicht wie vorhergehendes für S. Antonio
in verschiedenen Entwicklungsepochen ausgeführt, sondern
wie aus einem Guss. Auch ist es noch in vortrefflichem
Zustande, da man nur am Fuss des Johannes den Versuch
gemacht es zu reinigen, glücklicherweise aber gleich damit
aufhörtc. Siehe I S. S8.
Beiliegende Abbildung auf Tafel Xi verdanken wir dem
Grabstieliel von Ludwig; Grurner, der einen grössern, ausge-
führten Stich nach dem Bilde in Arbeit hat.
Altar-Staffel
des
Bildes.
Die 'l'afel hatte ehedem eine Predella mit drei kleinen
Darstellungen aus dem Leben Johannes des Täufers, die
aber so beschädigt wurden, dass zwei davon in Italien zu-
riickbliebcn und nur das weniger verletzte Bildchen mit der
Predigt Johannis nach England kam. Der 'l'äufer steht
hier erhöht zur Linken dreier Gruppen von iZuhörern
umgeben, Unter der, welche ihm zunächst steht, befinden
sich zwei Jünglinge von ausgezeichnet Rafaelischer Schön-
heit; sie scheinen ganz von der Busspredigt ergriffen, wräh-
rend zwei Kinder zu ihren Fiisseil harmlos ihre Spiele fort-
treiben. In dem Mittelgrllnd der Landschaft sieht man noch
einige herannahende Reiter. Die Gewänder in diesem klei-
nen Bilde sind noch breiter, als die im Hauptblatt behan-
delt, und erinnern öfters an Masaccids Art und Weise.
Nur das rothe Gewand des Tfäufers ist noch klein gebro-