526
Rafael 's
Zeichnungen
gen die Maria gerichtet, welche jugendlicher erscheint
und auch in der Bewegung des Niedersiukens und der
Haltung der Arme bedeutend von der im Bilde ver-
schieden ist. Eben so ist die vordere Gestalt, welche
die h. Jungfrau kniend ilnterstiitzt, in etwas anderer
Bewegung; das Köpfchen der dritten Frau erinnert an
die belle Jardiniere. Der Ausdruck sämmtlicher Figu-
ren ist vom feinsten Gefühl. Federzeichnung. II. S",
br. 7". Die Zeichnung war ehedem im Besitz der
Frau von Heggendorf in Mannheim. Diese Zeichnung
habe ich nicht gesehen, sondern verdanke obige An-
gaben der freundlichen Blittheiluilg des Hrn. Hofrat]!
Schorn in Weimar.
Im
Cabinet
des
Staatsraths
Berlin.
VOII
S avig ny
in
256. Heliodor aus dem Tempel getrieben, erster,
von der Ausführung sehr abweichender Entwurf zu
dem Frescogemälde im Vatican. Die Architektur zeigt
mehr das Äussere des Tempels, und nur durch die
weite 'l'hüre sieht man in das Innere hinein; dem Ilallpt-
gebäude sehliessen sich zu beiden Seiten etwas ferner
stehende Säulenhallexi an, worauf sich einige Zuschauer
befinden. Der Ilohepriester steht im Ileiligtlnnn rechts,
die Hände zum Gebet gefalten, vor der Bundesladc und
dem siebenarmigen Leuchter. Auf beiden Seiten ste-
hen oder knien immer drei Männer. Auf einem Trag-
steine steht eine Statue. Vor dem Tempel links wird
Heliodor von einem Reiter und zwei schwebenden Ge-
stalten verfolg, in der Anordnung fast genau so wie
in dem Frescobild, nur blickt hier Heliodor vor sich.
statt aufwärts. Rechts im Vorgrunde eine Gruppe von
sieben Weibern mit einem Kind, und hinter ihnen meh-
rere Männer, die in den Tempel schauen. Weiter hin-
ten auf beiden Seiten zuschauendes oder Hiehendes
Volk. Die Gruppe mit dem Papst fehlt ganz. Flüch-