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Deutschland.
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zeichnuug ihr die Flügel fehlen; eben so wenig stimmt
die Bekleidung mit dem antiken Costum. Sehr geht-
reicher Entwurf in Rothstein. Hoch 7" br.
Aus den Samml. Crozat, Calviere, Destouche und d'Ar-
genvillc.
224. Eine Bacchantin zwischen zwei Faunen tan-
zend. Der eine bläst auf einem Horn, der andere
auf einer Rohrpfeife. Schöne Zeichnung in (lunklenl
Rothstein. Hoch 7" hr. 13" Ans der Samml.
Prince de Ligne. Gest. von Adam Bartsch. Eine
ganz ähnliche Zeichnung, gleichfalls von grosser Schön-
heit, enthält die Sammlung des Königs von England.
Agostizzo Vcneziano hat sie mit einem Gegenstück
von zwei tanzenden Bacchantinnen und einem Faun 1516
gestochen. Siehe Bartsch XIV N. 250. So auch G.
AmlTan in seinem Livre des lO basreliefs. Da
die Zeichnung sehr schön ist, so glaubt man sie von
Rafael nach einem antiken Relief, was indessen die
Behandlungsart keiner der noch vorhandenen Zeich-
nungen bestätigt; vielmehr glaube ich in einer dersel-
ben die Hand des Giovanni da Udine zu erkennen, da
besonders die Haare in dessen eigenthiimlicher Weise
behandelt sind. Hier sei auch noch im Vorbeigehn
bemerkt, dass Rafael sich stets der schönen, feuerro-
thcn Kreide, nie aber des violettlichen Rothsteins be-
diente.
225. Juno auf ihrem Wagen, von zwei Pfauen gezogen,
ein Amorin schiebt hinten am Wagen. Schöne Com-
positiou zu einer der vier runden Frescobilder im mitt-
leren Bogen der Halle der Villa Madama; sie ist ganz
im Geiste Rafaefs von Giovazzwzi da Udine erfunden
und ausgeführt. Auf bräunlich Papier mit der Feder
gezeichnet und in Sepia und Weiss vollendet, und zum
Übertragen (piadrirt. Hoch S", br. 10"
Nach dem Gemälde hat Joh. Ottaviavzo einen Stich davon
alS RafaeFs Erfindung herausgegeben.
Die Sammlung bewahrt unter den Rafaelischen Zeich-
nungen noch vier Blätter mit mythologischen Gegen-
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