in Deutschland.
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fang erhalten hat. Die erste Zeile, welche (lurchge-
strichen ist, heisst:
d'un bello assalto si bel ch'el d'r
Und ist ersetzt durch:
Un pensar dolce e rimenbrare in modo
pin di dispera e ricordarsi el dano
molte disperande nel mio peto stanno.
Das Weitere ist abgeschnitten worden. Aus diesen
und andern Versuchen dieser Art von Rafael geht ge-
nugsam hervor, dass, obgleich er, ein im höchsten
Grad dichterischer Geist, mit der grössten Leichtigkeit
und Bestimmtheit in der bildenden Kunst producirte,
ihm doch die Abfassung von Sonetten vieleMühe machte
und er es nicht dahin bringen konnte selbst damit be-
friedigt zu sein. Denn so viel wir wissen, liess er es
mit diesen Versuchen um das Jahr 1508 bewenden.
209. Die Gruppe mit Pythagoras für die Schule von
Athen. Es sind fünf Figuren mit der des vor ihnen
stehenden Anaxagoras, nebst der Andeutung noch eini-
ger andern, und nochmals ein etwas grösseres Gewand-
studium für Anaxagoras. Auf graubräunlich Papier mit
Stift entworfen und mit Weiss gehöht. H. 11", br. 14"
Aus den Samml. Crozat, de Gouvernet, Julien
de Parma, Schmidt und Prince de Ligne.
Gest. von P. P. A. Robert, Tonplatte von N. Lesueur.
quer fol. N. 44. -J. Th. Prestel 1785 von der Gegenseite,_
Fenl. Rusclzweylt 1807 ohne das Gewandstudium. Lith. von
Pilizotli.
210. Die sitzende Muse, Calliope genannt, welche im
Parnass zunächst der rechten Seite des Apollo eine
Trompete hält. Sehr studirt ist der nach dem Leben
gezeichnete, anfgehobene Arm. Die Anordnung des
Gewandes erinnert an das der antiken Statue der Ari-
adne. Schöner Federexltwurf. H. 9" br- S"
Aus den Samml. Timoteo Viti, Crozat, de Gonvernet,
Jnlien de Parme und Prince de Ligne.
Lith. von J. Pilizotti. Die Rückseite des Blattes enthält
ein Fragment des Gewandstudiums zu der stehenden, vom