in
Italien.
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auf die Prinzessin nach Italien gelangte. Diese Zeich-
nung ist überaus lebendig und geistreich behandelt, die
Charaktere sind sprechend, die Pferde voll Feuer, die
Kleidung im Costum der Zeit, aber geschmackvoll und
mit Wrahl angewendet, nicht überladen, wie nachmals
in dem Wandbild von Pintilricchio. So zeigen auch hier
alle Figuren verschiedenartigen Antheil, während in
der Ausführung viele theilnahmlose Bildnisse ausge-
zeichneter Sieneser Personen nur gleichgültige Zu-
schauer abgeben. Auch änderte Pinturicchio den Hin-
tergrund, ohne RafaeYs Liniengefühl zu besitzen, durch
die Ansicht mehrerer Gebäude von Siena. Diese Än-
derungen scheinen indessen zu beweisen, dass Rafael
die Entwürfe zu den Malereien nicht in Siena selbst
machte, wo es leicht gewesen wäre den Wünschen des
Bestellers sogleich nachzukommen. Oben auf dem Blatt
steht von BafaePs Hand: Questa e 1a quinta
Das Übrige ist erloschen und nicht mehr lesbar. Mit
der Feder gezeichnet, mit Bister leicht schattirt und
mit Weiss gehöht. Das Blatt in vier Theile gefalten,
bekam BrücheÄdie nur schlecht zusammengefügt sind.
Hoch Q1", br. 15".
In
dem
Hause
Cavaceppi
in
Perugia.
170. Eine heilige Familie. Maria mit dem Christ-
kiude, Elisabeth mit dem kleinen Johannes und S. Jo-
seph bilden eine pyramidale Gruppe. Mit der Feder
gezeichnet, aquarellirt und mit Weiss gehöht. Zufolge
der Antologia Pittorica p. 69, und der Guida al Fore-
stiere per 1a Cittä di Perugia 1784 p. 258 S011 es eine
ausgezeichnet schöne Zeichnung in RafaePs zweiter,
oder Florentiner Manier sein. Wahrscheinlich die Corn-
position, welche er für Domenico Canigiani malte.
Nach den Mittheilungen des Pilngileoni 11.289 war die
Zeichnung aber nur eine Durchzeichnung des Originals,
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