gur rechts des sitzenden Philosophen (Heraklit), wel-
cher sich auf den linken Ellbogen stützt. Durch deren
Ilinziltiigung in dem Gemälde wurden die Gruppen
nicht allein besser verbunden, sondern Rafael berei-
cherte auch seinen Gegenstand durch die Angabe ei-
ner neuen Richtung in der Philosophie. Der hinter
Archytas im Profil gesehene jugendliche Kopf, Theano
genannt, ist im Carton unbedeckt und hat nach Jiiug-Y
lingsart die Haare frei auf die Schultern herabfalleir-
Gegenüber in der untern Gruppe, rechts, fehlen noch
die Portraite des Rafael und des Perugino. Ptolomeus
hält noch keine Ilimmelskugel.- Oben links im Grund
fehlt die hintere Figur in der Ecke, welche mit der
Hand nach dem Kopf greift, und hinter der Gruppe
der Zuhörer des Aristoteles die zwei wandelnden Fi-
guren. Aus diesen Angaben geht hervor, wie Rafael
beim Ausführen noch bemüht war seinem Gegenstand
eine grössere Vollständigkeit, seinen Gruppen mehr
Haltung und Rundung zu geben. Der Carton ist
.mit Kohle aufgezeichnet, in schwarzer Kreide ausge-
führt und mit Weiss gehöht. Cardinal Carlo Borromeo
brachte ihn nach Mailand, durch Federico kam er in die
Ambrosianische Bibliothek. Mit andern Kunstwerken wana
derte er nach Paris, wo er im Saal des Apollo im
Louvre aufgestellt war; im Jahr 1815 nach dem Frie-
densschluss kehrte er nach Mailand zurück.
152. Fragment des Cartons zur Constantins-
Schlacht. Es ist die Gruppe rechts von Constantin
mit den zwei Reitern, welche zwei Köpfe emporhalten,
und derjenige, welcher mit der Rechten nach dem
Maxentius hindeutet; ferner der zu Boden gestürzte
Reiter, der sich gegen einen Krieger vertheidigt; hin-
'ter diesem einige Bogenschiitzen und andere Krieger
in der Ferne. Obgleich dieses Bruchstiick sehr gelit-
ten hat, so erkennt man doch noch hinlänglich die
meisterhafte Ausführung, die mir keinen Zweifel lässt,
dass der Carton von Rafael selbst ist gefertigt worden
Hoch 2' 4" br. 7' S"