1'012
bis
1504
1508.
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Gestochen von P. Ant. Pazzi. kl. fol. Lith. von Lo-
renz Quaglio in der Grösse des Originals für das fünfte Heft
der Zelterischen Nachbildungen vorzüglicher Originalgemälde.
München 1822. Beidelnal als das Portrait RafaeYs angegeben.
Altartafel
fürs
Kloster
Antonio
di Padova
Zll
P erugia.
Rafael malte den Nonnen dieses Klosters eine Tafel
für den Ilauptaltar ihrer Kirche, nebst einer Lunette und
einer Predella mit -fuuf Darstellungen. Wahrscheinlich be-
gann er sie schon im Jahr 1504 vor seiner Reise nach Ur-
biuo, vollendete sie aber erst das Jahr darauf nach seiner
Rückkehr nach Perugia, wofiir sieh die Gründe aus nach-
folgenden Angabeil unbezweifelt herausstellen.
Auf Holz
VOD
Hauptblatt.
quadrater Form. Figuren
beinahe
v3
Lebensgrösse.
Maria auf einem reichen Throne sitzend, zu welchem
einige Stufen führen, hält auf ihrem rechten Knie das an-
gekleidete Christkind; es hat ein weisses Kleid mit grünen
und rotheln Verzierungen am Ermel und einen violetten
Mantel an; segnend erhebt es die Rechte gegen den klei-
nen Johannes, der anbetend herannaht. Zunächst an dem
'l'hr0n stehen auf einer der Stufen links die heilige Catha-
rina im Prolil gesehen, rechts die heilige Rosalia, beide
Palmzweige zum Zeichen ihres Märtyrthums haltend. Ganz
vorn befindet sich auf der einen Seite der Apostel Petrus,
auf der andern der Apostel Paulus. Den Hintergrund zu
den Seiten des Throns bildet etwas Landschaft. Der Ton
des Bildes ist kräftig, öfters ins bräunliche in den Schat-
ten gehend; die Carnation der weiblichen Figuren und der
Kinder ist indessen sehr klar. Der Kopf des Petrus erin-
nert an den in der Krönung Mariä; der des Paulus ist
stark colorirt und braun in den Schatten. De? dllnkelblalle
hlantel der Maria ist nach alterthiimlicher Art mit 901d-
puncten übersät; flberhaxlpt sind die Einfassungen der Ge-
wänder mit reichen Goldverzierungen in der Art des Pin-