in
Italien.
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Von den dem Rafael zugeschriebenen Zeichnungen
dieser Sammlung, welche nicht dem Skizzenbuch angehö-
ren, sind hier noch die drei folgenden beizufügen.
lOO. Drei nackte Figuren, welche den Feind mit ihren
Lanzen zu erwarten scheinen. Fragment einer grössern
Zeichnung. Die mit der Feder gezeichneten Umrisse
sind mit der Nadel durchstochen; das Blatt diente
dem Rafael wahrscheinlich als Bause. Die Original-
zeiehnung dieser Compositicn befindet sich in der Samm-
lung des Erzlzerzogs Karl in Wien. Siehe N. 233.
Auf der Rückseite obigen Blattes sieht man noch ein
Fragment eines jungen nackten Mannes von der Seite
gesehen, das in der Art wie N. 34 dieses Verzeichnisses
behandelt ist. Es ist nur ein flüchtiger Federumriss.
101. Entwurf zu einer Schlacht mit Reitern. Ein
halbwüchsiger junger Mensch ist gefallen und scheint
das Pferd eines Reiters beim Zaum aufhalten zu wol-
len, während dieser mit dem Schwerte nach ihm haut.
Unter dem jungen Menschen liegt noch ein anderer,
der sich hervorzuarbeiten strebt. Rechts ein davonei-
lender Reiter und einige fast erloschene Figuren, die
sämmtlich unbekleidet sind. Dieses Fragment ist zu
klein und hat zu sehr gelitten, als dass man den Gegen-
stand mit Bestimmtheit angeben könnte; Einige wollen
darin einen Kindermord erkennen; allein es fehlen hiezu
die Mütter und die Knaben sind alle schon ziemlich
erwachsen. Auf bräunlich Papier mit schwarzer Kreide
gezeichnet und mit Weiss gehöht. Die meisterhafte,
breite Behandlungsweise deutet auf RafaeYs letzte Zeit.
Christuskopf mit niedergesenktem Blick. Halbe
Lebensgrösse, in Rothstein gezeichnet.
102.
Noch werden in der reichen Sammlung einige andere
Zeichnungen dem Rafael selbst zugeschrieben, während es nur
Skizzen nach seinen Bildern sind. S0 z. B. zweimal der Apostel
Paulus aus dem Bilde der h. Cäcilia; Moses vor dem feu-
rigen Busch; der Triton mit der Nymphe 8115 der Gu-
lathea. Von Timoteo Viti ist die Federzeichnung einer Marie