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bis
1508.
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Nachrichten reichen, war es stets Eigenthuna der Familie
D-uccz di Terramwvca aus Genua, jetzt in Neapel wohnend,
Siehe I S. 86.
Gestochen von Hieronymus Scatto 1823. Gr. 4. Ein Stu-
dium, wie es scheint, zum Kinde, mit der Feder gezeichnet,
besitzt die Florentiner Sammlung. Verz. N. 116.
Kleines
Madonnenbild
des
Lords
Cowper.
Auf Holz.
Hoch
2411,
170.
Kniestiick. Maria an einer Mauerbriistung sitzend neigt
den von vorn gesehenen Kopf etwas nach ihrer Rechten
und hält auf ihrer linken Hand das sie umhalsende Christ-
kind, welches an ihr hinaufsteigt und sein linkes Fiisschen
auf ihre im Schoos liegende rechte Hand setzt. Sein Köpf-
chen neigt es im entgegengesetzten Sinne wie seine Mut-
ter, den Blick unterwärts gerichtet. Das Haupt der h. Jung-
frau ist von einem violetten Tuch nmbnnden und von ei-
nem durchsichtigen Schleier bedeckt. Den Hintergrund bildet
eine Landschaft, in welcher rechts eine Kirche mit einer
Kuppel auf einem Hügel steht.
Die Composition ist unverkennbar von Rafael in der
Zeit entworfen, als er von "der Peruginischen Manier sich
zu der Florentinischen neigte, etwa um 1505. Die Aus-
führung ist sehr iiüchtig; die Hände aber, besonders die
der Maria sind überaus zierlich, was bei Rafaelnicht oft
gefunden wird. Die Gewänder sind stark lasirt; der vor-
dere Theil der Landschaft hat einen bräunlichgrünen", die
Ferne einen hellblauen Ton. Ob das Bild in allen Theilen
von Rafael selbst ausgeführt ist, schien mir zweifelhaft; er-
halten ist es vollkommen. Bin ich recht ilnterrichtet; so
befand es sich friiherhin in Urbino und wurde von dem
1) Michele Dolci in seinen handschriftlichen Nachrichten: "Rag-
guaglio delle pitture che si trovano in Urbino", um 1775 gesammelt,
erwähnt p. 60 zwei Madonnenbilder RafaePs bei den Familien Bo-
naventzzra und Palma, die jetzt nicht mehr vorhanden sind, Viel-
leicht ist eines derselben unser Madonnenbild, indessen ist Dolci kein
zuverlässiger Kunstkenner gewesen, S. Pimgileoni p. 8.