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Architektonische
durch Bernini dem Agostino und Sigismondo Chigi mar-
morne Mausoleen an den lNTebenwänden errichtet wurden,
ausgesägt; die Bruchstücke davon befinden sich jetzt in der
reichen Sammlung des Cardinals Fesch zu Rom. Da nun
Bastiano die Malereien der Capelle unvollendet gelassen, er-
hielt im Jahr 1554 Franccsco Salviuli den Auftrag, die
acht Felder zwischen den Fenstern der Kuppel mit der
Schöpfungsgeschichte bis zum Sündenfall und die runden
Felder über den Nischen auszumalen, was er in kurzer Zeit
vollbrachte.
Die Mosaiken in der Kuppel enthalten in einem
Rund die Darstellung von Gott dem Schöpfer und acht Fel-
der, von denen das erste einen Engel, der auf die Him-
melskugel deutet, vorstellt, die andern die Sonne (Apollo),
den Mond (Diana) und fünf Planeten: Saturn, Jupiter,
Mars, Venus und Mercur, immer halbe Figuren von einem
Engel begleitet, auf Goldgrund; auch die Gewänder sind
mit Gold gehöht und mochten in ihrem neuen Glanz eine
gute Wirkung machen. Für ihre etwas grobe Arbeit ste-
hen sie indessen dem Auge zu nahe, sind auch unvortheil-
haft beleuchtet und haben jetzt viel von ihrer ursprüngli-
chen Pracht verloren.
Von der Figur Gottes des Schöpfers und von der
eines Engels haben sich zwei sehr kräftig in Rothstein gezeich-
nete Eutxwiirfe erhalten. Sie befinden sich beide im Nach-
lass Lawrence in London. Siehe Verzeichniss. der Zeich-
nungen N. 331 und
Kupferstiche
nach
den
neun
Mosaiken.
Nicolas Darigvzy 1695. 9 Blätter in kl. foi. mit einer De-
dicationfLudov. Duci Burgundiae. Hieronymus Boellzname
mit einer Dedication: Theophilo Volcamer. 9 Blätter in 4. G3:-
genseite. Ludw. Gruner. Landon N. 166 170,
Von der Capelle selbst hat Francesco Aquila zwei Durch-
schnitte in zwei Folioblättern radirt. Man findet sie öfters
einzeln, wahrscheinlich aber gehören sie irgend einem grössern
Werke an.