Volltext: Rafael Von Urbino Und Sein Vater Giovanni Santi (Zweiter Theil)

Bildzöerkevz. 
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sem Werk hatte, sondern dass vielmehr Magister Stephanus, 
ein Nachahmer RafaePs, der Erfinder und die andern mit ihm 
die Ausfiihrer desselben sind_ Der grösste Theil der Verzie- 
rungen dieser Chorstiihle wurde 1789 von Raimondo Faucci in 
20 Blättern kl. fol. in Kupfer gestochen. 
b) Die in Holz geschnitzten Chorstiihle im Dom zu Cittä 
di Castello werden von Filippo Titi in seinem Amniaestramento 
etc. Aggiunta la descritione del Duomo di Cittä di Castello, 
Roma 1686 p, 447, und auch noch bei Longhena p. 137 als 
theilweis nach Zeichnungen RafaePs ausgeführt angegeben. 
Giacomo Mancini im Giornale Arcadico 1826 gibt dagegen an, 
dass sie nach Zeichnungen von Rafaele del Colle und Franceseo 
da Castello seien geschnitzt worden, ohne jedoch andere Be- 
weise dafür beizubringen, als dass diese schon F. Titi neben 
Rafael von Urbino genannt, und er die Art des letztem nicht 
darin erkennen könne. In der That haben sie auch nicht das 
Geringste von dieses Meisters Art, und wurden, wie die darin 
angebrachten Jahrszahlen beweisen, erst in den Jahren 1533 
und 1540 ausgeführt. 
c) In demselben Buch von Filippo Titi werden als Jugend- 
werke RafaeYs auch noch vier Basreliefs mit Prophe- 
ten beschrieben, welche sich ehedem in den vier Ecken unter 
der Kuppel des Doms von Citta di Castello befanden. Die 
Kirche ist jetzt erneut und jene Bildhauerarbeiten nicht mehr 
vorhanden; aber da er keine historischen Belege dafir angibt, 
und nach dem Zeugniss seiner geringen Kunstkenutnisse, wel- 
che er im Urtheil bei den Chorstiihlen abgelegt, diirfen wir 
auch diese Angabe als ungegründet betrachten. 
d) „I)eux Candelabres, composes parRaphael d'Urbin 
et Michel Ange Buonarotti, (Papres le concourt ouvert entre 
eux par les Papes Jules II et Leon X, environ l'an 1518." 
Unter diesem höchst sonderbaren Titel erschienen bei Joubert, 
Paris 1803 , zwei reichverzierte Candelaber, welche von Prieur 
1778 in Rom gezeichnet, auf 4 Folioblätter von Ch. Normand 
radirt und von I. B. Lucien 1802 in Punctirmanier vollendet 
wurden. Diese Candelaber befinden sich noch in der Peters- 
kirche und 'sind ein Geschenk des Cardinals Alexander Farnese, 
welcher sie im Jahr 1531 nach Zeichnungen von .Mz'chel An- 
gela durch Antonio Gentili in vergoldetem Silber ausführen 
liess. Sie wiegen 210 Pflmd mit einem dazu gehörigen, auf 
ähnliche Art verzierten Crucilix, und kosteten 13,000 Sclldi. 
Siehe Torrigio Sac. Grotte Vatic. 

	        
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