Bildnisse.
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verkauft wurden, findet man es nicht aufgezeichnet. Ich zwei-
fele daher an dessen Echtheit.
i) Bildniss einer alten Frau, in derselben Beschrei-
bung der Gallerie Orleans verzeichnet, Auf Holz. H. 12" br,
S)" "Sie ist im Profil gesehen und hat eine einfache gelbe
Kopfbedeckung (cornete), die jedoch die weissen Haare der
Stirne sehen lässt. Ihre Bekleidung bedeckt etwas ihre linke
Schulter; Hals und etwas der Brust sind bloss. Der Grund
ist braun." Auch dieses Bild, welches nicht im Londner Ca-
talog von 1798 erwähnt ist, scheint apokryphisch.
k) Alfonso d'Este, Herzog von Ferrara. So betitelt
Landon (Vie et oeuvres de Raphael N. 319) ein Portrait,
welches das von Tizian gemalte Bildniss des Giovrgione ist.
Gest. von van Dalen.
l) Franz I, König von Frankreich, im Profil gesehen, von
Jacques de Bie in einem grossen Medaillon gestochen und dem
Rafael zugeschrieben, ist wohl dem schönen Gemälde von Ti-
zian im Pariser Museum entnommen.
m) Ein Canonicus, fast von vorn gesehen, Brustbild;
mit der Rechten, deren Daumen und kleiner Finger mit Bin-
gen geziert sind, hält er sein dunkeles Oberkleid. Ein Barett
bedeckt den Kopf. Eine Landschaft bildet den Hintergrund.
Dieses Portrait, im Besitz des Hrn. Giuseppe Bonaldi, wurde
als ein Bild RafaePs von G. Rottim" im Verlag bei P. Filip-
pini in Brescia lithographirt. Der Abbildung nach zu urthei-
len, scheint mir die Echtheit des Bildes keinesweges gegründet.
n) Eine italienische Herzogin, halbe Figur. Indem
Catalog der Gemälde Jacob's II, Königs von England, unter N.
833 verzeichnet. Da dieses Bildniss, so viel mir bekannt,
nicht mehr vorhanden ist, dürfte es bei dem Brand in White-
hall im Jahr 1697 zu Grunde gegangen sein.
o) In der Gallerie Borgliese befand sich eine kleine Land-
schaft in einem mit Corallen reichverzierten Rahmen, welche
dem Rafael zugeschrieben wurde. Sie ist ein Studium von
einem alten Niederländer, lIl der Art des Patenier gemalt. Ich
sah das Bildchenin London in der Kunsthandhmg (16? BTW"
Woodburn.