432
Dem Rafael zugeschriebene
Genzälde.
Bildniss einer Frauenspersonß mit dem Beisatz verzeich-
net: "Ist aber nicht nach Dresden gekommen." Eine hand-
schriftliche Note im Exemplar der Dresdner Bibliothek fügt
hinzurnEin echter Raphael, aber da gelässen worden par
iniquite."
286.
Marc
Antonio
Raimondi.
Ein sehr schönes Brustbild in schwarzer Kleidung und
Barett dieses ausgezeichneten Kupferstechers aus Bologna,
welches dem Rafael zugeschrieben wird, besitzt Ilr. Pa-
rade de L'Estang zu Aix und ist kürzlich von Leisnier in
Kupfer gestochen worden. Da ich das Gemälde nie gesehn,
enthalte ich mich allen Urtheils darübeia- Ein schön aus-
geführtes, kleines Bildniss des Marc Antonio, das gleich-
falls dem Rafael zugeschrieben wird, sah ich bei Hrn. Gius.
Vallartli in Mailand. Es scheint von einem Schiller des
Francia hcrznriihreil.
287.
Bildniss
eines
jungen
Mannes.
Im StädePschen Kunstinstitilt zu Idrankfurt a. Jll. be-
findet sich ein sehr verwasehenes Portrait eines jungen
Mannes, beinahe von vorn gesehen, etwas links gewendet.
Seinen Kopf bedeckt eine schwarze Mütze; von seiner lin-
ken Hand sieht man nur ein Stück. Den Hintergrund bil-
det eine lichte Landschaft. Die allgemeine Haltung und
einzelne noch erhaltene Theile, wie namentlich der Finger
mit dem Ring, deuten auf eine Jugendarbeit RafaePs.
Von den vielen Portraiten, welche dem Rafael zuge-
schrieben werden, will ich hier nur folgende zur Berichti-
gung angeben, da sie in den kunstgeschichtlichen Büchern
öfters als echte Bilder sind beschrieben worden:
a) RafaePs Mutter im Museum zuNeapel. N. 208.
Auf Holz. Halbe Figur in rother Kleidung. Dass Rafael seine
rechte Mutter, die er als ein Knabe von acht Jahren verlor,
nicht könne gemalt haben, versteht sich von selbst; und dass
er seine Stiefmutter, die ihm so viel Verdruss verursachte,