Heiligerzbilzle-r.
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Sters Weise weit kräftiger und lebendiger als das übrige
ausgeführt sind. Beide 'l'afcln, welche sich nach Titi noch
im Jahr 1685 in genannter Kirche befanden, zieren jetzt
die Sammlung im Palast des Quirinal.
Für den ersten Jahrgang der Zeitschrift; „L'ape Ita-
liana", Boma 1834, wurden beide Figuren im Umriss gestochen.
Hier ist auch noch eines andern Bildes zu gedenken, wel-
ches Fm Bartolomeo für einen Seitenaltar der Kirche S. R0-
mano in Lucca ausliihrte. Es stellt die beiden heiligen Ca-
tharinen von Alexandrien und von Siena mit einem über ihnen
schwebenden Gott Vater dar. C. F. von Rumohr (Italienische
Forschungen Ill S. 71) will nun in dem obern Theil, beson-
ders in den den Gott Vater umgebenden Engeln die Hand RafaeYs
erkennen, und unterstützt diese Angabe durch eine Zeichnung jener
Gruppe in der Florentiner Gallerie, die zwar unter die des Fra Bar-
tolomeo geordnet sei, aber die Hand Rafaefs aus seiner Flo-
rentinischen Zeit zeige. Leider war ich an einem so trüben,
regnerischen Tag in Lucca, dass ich nicht im Standewar in
jenem Bilde irgend einen Unterschied der Behandlungsart zwi-
Sehen den obern und untern Figuren zu bemerken; doch
Sah ich, dass das Bild mit dem Jahr 1509 bezeichnet ist, Ra-
fael aber verliess bekanntlich Florenz um die Mitte des Jahrs
1508. Was nun die Zeichnung in der Florentiner Sammlung
anbelangt, so stimme ich ganz mit der Ansicht überein, dass
Sie nicht in des Fra Bartolomeo Art ausgeführt sei, kann aber
auch die, des Rafael nicht darin erkennen, da sie nicht ein-
fach genug, mit zu viel Aufwand an Schraiiirungen mit feiner
Feder behandelt ist. Nach diesen Angaben scheint mir die
Annahme in den Italienischen Forschungen noch starken Zwei-
feln zu unterliegen.
276.
Maria
Magdalena.
Znfolge eines Inventarinms von Gaspare Faccini we-
gen einer 'l'heilung zwischen Guido Fmztana und seinem
Sohne Orzzzio in "Urbino, welche am 8. NOVGIIJÜCP 1565
Statt fand, ergibt sich, dass unter verschiedenen Bildern,
die in den Zimmern des Hauses aufgehängt waren, sich
illlch ein kleines Bild mit einer Magdalena von Rafael von
Urbino vorfand. Siehe Pnngileoni p. 42. Die Fontana wa-
r?" wegen ihrer Majolicafabrik berühmt und vermögende
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